Nachdem ich vor zwei Wochen mit dieser Serie begann, war ich tatsächlich über das Echo ein wenig überrascht. Es gab sehr viel Zuspruch und Interesse diesem Vorhaben zu folgen. Ich möchte nochmal betonen, dass ich das privat schon länger verfolge. Ich lasse meine Sammlung nie ausufern. Es kann zwar mal vorkommen, dass zeitweise mehr Spiele als normal auf einem „abzuarbeitenden“ Stapel liegen, den ich aber nicht als Teil meiner Sammlung betrachte. Die Sammlung sind nur Titel, die ich wirklich gerne Spiele, oder zu denen ich eine sentimentale Bindung habe, die ich vielleicht erst noch überwinden muss. Ein Kallax-Abteil ist zum Beispiel mit sehr alten Spielen gefüllt, die ich einfach noch nicht abgeben mag. Für mich ergibt es allerdings keinen Sinn, und das kann dem über Jahre wenigen Platz geschuldet sein, Spiele zu horten, weil sie selten sind, oder im Wert steigen könnten, oder ich sie alle fünf Jahre mal spielen möchte. Ich sortiere drei- bis viermal im Jahr alles aus und kaufe dann wieder Dinge die mich interessieren. Dabei steht für mich aber relativ klar fest, wenn ich ein neues Spiel super finde, ob es bleiben soll oder ich es eher doch selten auf den Tisch bekomme. Das schwierige ist dann nur etwas anderes auszusortieren, von dem ich mich trennen kann und da muss ich einfach ehrlich zu mir selbst sein. Nun ja, heute lasse ich das Jahr 1991 in die fiktive Sammlung einziehen.
Was passiert hier genau?
Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal bis ins Jahr 2021 zu sehen sein und nachdem das Jahr 2022 lange genug abgeschlossen ist, werde ich entscheiden, welche Spiele eventuell in das Regal einziehen und das für und wieder erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.
Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mitzuüberlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler, die ihre Erfahrungen mit uns teilen würden.
So sah mein Kallax nach der ersten Ausgabe der Serie aus. Um sämtliche früheren Jahrgänge abzubilden, habe ich mit einem Grundstock von zehn Spielen vor dem Jahr 1991 angefangen.
Hier nun also meine Wahl für die fünf Spiele aus dem Jahrgang 1991. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.
Drunter & Drüber – Den Anfang des 91er Jahrgangs macht ein Spiel des Jahres aus der Feder von Klaus Teuber. Er war damals ein sehr gefragter Autor und speziell die deutsche Brettspiellandschaft hat ihm viel zu verdanken. Mein Verhältnis zu seinen Spielen war immer ein wenig zwiegespalten und wer mehr darüber wissen möchte kann das im Portrait über Klaus Teuber nachlesen. 1991 ist ein recht schwieriger Jahrgang. Drunter & Drüber ist da tatsächlich noch eines der besseren Spiele auch wenn ich es erst Jahre später so richtig schätzen gelernt habe. Rein optisch war die Version seinerzeit einfach nur grottig, selbst für das generelle Erscheinungsbild von Brettspielen zu dieser Zeit. Rein spielerisch habe ich Drunter & Drüber erst in Partien mit unserer Tochter lieben gelernt und es wäre wahrscheinlich schon längst aus der Sammlung geflogen wenn ich zu dieser Zeit nicht noch versucht habe meine Spiel des Jahres Sammlung zu pflegen. Das hat sich aber erledigt.
Formula Dé – Ich mag zwar Rennspiele, aber speziell bei Spielen, die sich thematisch mit Autorennen befassen, bin ich eher zurückhaltend. Die meisten haben keinen guten Stand bei mir. Bei Formula Dé sah das damals anders aus. Moment werden jetzt einige sagen, das kam doch erst viel später auf den Markt. Ja, das stimmt, aber die erste französische Version des Spiels stammt aus diesem Jahr, weswegen ich es hier auftauchen lasse, weil ich sonst echt Mühe hätte fünf Spiele aus diesem nicht gerade tollen Spielejahrgang auszuwählen. Formula Dé fand ich aber immer super, da es sehr abwechslungsreich mit vielen Strecken erweitert wurde und für jeden Gang ein anderer Würfel verwendet wurde um die Geschwindigkeit zu simulieren. Ebenfalls kein ganz großer Wurf, aber ein Spiel das ich erstmal ins Kallax legen würde.
Das Labyrinth der Meister – Dies ist das Spiel, welches mir als erstes und einziges spontan für diesen Jahrgang ins Gedächtnis kam. Das Spielprinzip von Das verrückte Labyrinth gefiel mir immer ganz gut, jedoch war mir als Vielspieler das Original immer ein wenig zu langweilig. Zum Glück kam für mich und alle anderen dann 1991 Das Labyrinth der Meister auf den Markt, dass durch seine Aufträge dem Spiel die richtige Würze verlieh. Wir laufen nicht nur stumpf im Labyrinth herum, um das nächst aufgedeckte Ding zu erreichen, nein, hier müssen wir geheim die Zutaten für unsere Zaubertränke einsammeln um zusätzliche Punkte zu erzielen. Die der Reihenfolge nach zu erreichenden Zutaten sind aufsteigend immer mehr Punkte wert, so dass wir taktieren müssen, welche wir davon versuchen zu erreichen. Ob das dann klappt, oder ob uns die Mitspieler*innen durch ihre Labyrinthtteile einen Strich durch die Rechnung machen, steht natürlich noch auf einem ganz anderen Blatt. Die beste Version dieses Klassikers.
Quarto – Schach war je bereits in der vorherigen Ausgabe nicht dabei, was aber eigentlich mein abstraktes Strategiespiel der Wahl ist, wenn ich mich für eine Partie entscheide. Früher habe ich wirklich viel Schach gespielt aber heutzutage greife ich nur selten zu einem abstarktem Strategiespiel. Quarto aus dem Jahr 1991 gehört aber für mein dafürhalten zu den besten Spielen seiner Gattung. Simpel und wahnsinnig effektiv, ist es genau die Art von Spiel, die immer für ein paar Runden ausgepackt werden und dann spielt man es länger als gedacht, bevor es wieder in der Versenkung verschwindet. Hier dreht sich alles um die vier. Das Spielfeld besteht aus vier mal vier Feldern und jeder Spieler verfügt über acht Spielfiguren, die sich in vier Attributen unterscheiden. Schwarz oder weiß, groß oder klein, eckig oder rund und hohl oder fest. Ziel ist es in einer Reihe den vierten Stein zu positionieren, der sich mit den anderen eines der Attirbute teilt. Der Twist bei der Sache ist, dass der oder die Gegenspieler*in in jeder Runde die Spielfigur aussucht die ich platzieren muss.
Tichu – Eines der beliebtesten Stichspiele bis heute ist ohne Zweifel dieses kleine Schätzchen hier und ich lernte es irgendwann in den 90er Jahren kennen. In meiner Familie wurde nie besonders viel gespielt, allerdings gab es eine Ausnahme und das waren größere Familienfeste, bei denen dann irgendwann die Skat- und vor allem Doppelkopfkarten rausgeholt wurden, um ein paar Stunden Karten „zu kloppen“. Natürlich wurde da um Pfennigbeträge gespielt, damit das ganze auch einen „Wert“ hatte. Doppelkopf war eine Leidenschaft der ich auch in der Schule in den Pausen regelmäßig nachging. Das Teamspiel gefiel mir dabei besonders und dann kam halt Tichu, das ein neuartiges Stichspiel war und ebenfalls mit einer faszinierenden Teamkomponente daherkam. Inzwischen habe ich seit Jahren schon intensiv keine Stichspiele mehr gespielt und meine Kopie von Tichu besitze ich leider auch nicht mehr, aber in einer Bestenliste aus dem Jahr 1991 und auch in diesem Regalabschnitt darf Tichu einfach nicht fehlen.
Das war meine Auswahl für das Jahr 1991. Schwieriger als gedacht, denn insgesamt empfinde ich diesen Jahrgang als eher schwach. Ich bin sehr gespannt darauf, welche Spiele ihr in das Regal legen würdet. Vielleicht gibt es da ja noch Perlen, die ich bisher gar nicht kenne. Mein Regal sieht bisher auf jeden Fall mal so aus:
Also, tut euch keinen Zwang an und haut in die Tasten. Ich würde gerne wissen, welche Spiele ihr in euer Regal stellen würdet. Nächstes mal sehen wir uns dann mit dem Jahrgang 1992 wieder und der wird für mich ein bißchen leichter.
Jawoll! Formula De! Genau die gezeigte Ausgabe. Unbedingt und nix anderes. Der einzige 91er meiner Sammlung. Rockt noch wie am ersten Tag. Für mich noch von keinem anderen F1 Spiel geschlagen worden. Wird immer wieder gespielt, erst vor zwei Wochen wieder.
An Brettspielen fällt mir zu dem Jahrgang gar nichts ein, aber es wurden einige DSA-Abenteuer wie Staub &. Sterne veröffentlicht.
Eher die Zeit der Fantasy-Rollenspiele bei uns gewesen. Von Lar, die Peitsche, bis Andor, der Kämpfer! Wie hieß noch Dein Waldläufer? Irgendetwas mit „F“? Und der Name des Magiers fällt mir gerade auch nicht ein.
Falen, der Mann mit dem Schmelzgesicht. Den Namen des profilierungssüchtigen Magiers werde ich nie vergessen: Angorim Tarkanis! Lass uns aber bitte auch Dwarlin den Schusseligen nicht vergessen und dann gabs da noch Kai-Tschi… Gesundheit!?
Gutes Namensgedächtnis! Respekt!
Was für eine Heldentruppe und die 48 Stunden Sessions mit endlosen Debatten zwischen „Meister-Ente“ und eben jenem Magier ;-)!