Okiya

Okiya / Foto: Spieltroll

Bruno Cathala hat bewiesen, dass er aus traditionellen Spielen durchaus etwas rausholen kann und die zum Teil etwas angestaubten Prinzipien durchaus in moderne Spiele verwandeln kann. So geschehen mit seinem Meisterstück Five Tribes, dass im Grunde ja eine Weiterentwicklung des Manacala (Bohnenspiel) darstellt und wer Five Tribes bis heute nicht kennt, sollte es ausprobieren, denn er hat etwas verpasst. Ein paar Jahre davor hat er sich bereits an einem, zugegbenermaßen noch einfacheren und in meinen Augen viel ausgelutscheren Spiel probiert: Tic Tac Toe. Ja, richtig gelesen, ich hätte nicht gedacht das man aus diesem, nennen wir es mal Klassiker, denn ich denke jeder hat es schon mal gespielt, noch irgendwas rausholen kann oder sollte. Ich war zunächst einmal skeptisch, aber meine Frau steht auf Spiele mit japanischem Thema und deshalb haben wir Okiya eine Chance gegeben uns davon zu überzeugen, dass in Tic Tac Toe noch etwas mehr stecken kann.

Worum geht es ?

Die Spieler versuchen in Okiya den Kaiser zu umgarnen und ihn davon zu überzeugen, dass sie mehr Macht haben, als der Kontrahent. Dazu legen sie ihre Geisha-Plättchen auf dem vier mal vier Felder großen Spielfeld am besten so aus, dass sie vier in einer Reihe oder ein Quadrat aus vier Plättchen bilden konnten. Alternativ gewinnt man aber auch, wenn es einem gelingt den Gegner auszumanövrieren, so dass er selbst kein Plättchen mehr legen kann.

Okiya – Spielaufbau / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab ?

Tic Tac Toe ist ein recht simples Spiel und so überrascht es auch nicht, dass Okiya ebenfalls nicht besonders kompliziert ist. Okiya ist eigentlich sogar eine Mischung aus Tic Tac Toe und vier gewinnt, nur dass man auch ein Quadrat aus vier Plättchen zum gewinnen bilden kann.

Okiya – Erster Spielzug / Foto: Spieltroll

Okiya besteht aus jeweils acht Geisha-Plättchen in schwarz und rot. Jeder Spieler bekommt einen Satz. Das Spielfeld wird dann aus 16 Kärtchen gebildet, die alle verschieden aussehen. Auf ihnen sind unterschiedliche Dinge in unterschiedlichen Kombinationen dargestellt. Es gibt Vögel, Blüten, Blätter, Bäume, Zettel, Sonnen, Regen und Kakteen. Jeweils zwei dieser Dinge sind auf jeder Karte dargestellt.

Der schwarze Spieler beginnt indem er eine der Randkärtchen gegen eine seiner Geishas austauscht. Das genommene Kärtchen wird dabei sichtbar neben das Spielfeld gelegt. Der Gegenspieler muss nun seinerseits eine Geisha platzieren. Er hat dazu allerdings nich die freie Auswahl, sondern muss seine Geisha auf einem Feld platzieren, wo eine Karte liegt, die eines der beiden Symbole zeigt, die die Karte neben dem Spielfeld ebenfalls hatte. Dann tauscht er das Kärtchen gegen seine Geisha aus und legt das Kärtchen auf die zuvor ausgewählte neben dem Spielfeld. Die Spieler fahren so fort, bis entweder einer von ihnen vier in einer Reihe, Spalte oder Diagonalen vorweisen kann. Außerdem gewinnt man ebenfalls, wenn man ein Quadrat aus zwei mal zwei Geishas auf dem Feld liegen hat oder der Gegner kein Plättchen mehr legen kann, weil die entsprechenden Symbole nicht mehr ausliegen.

Okiya – Spielsituation / Foto: Spieltroll

Das Spiel sieht vor, indem es ein paar schöne Lotusspielsteine in der Schachtel parat hält, einen Best of Three-Modus zu spielen. Man kann aber auch einfach nur mal zwischendurch eine Partie spielen oder überlegt sich eine Punktezahl bis zu der man spielt. Das ist den Spielern natürlich selbst überlassen.

Das Fazit

Okiya – Lotusspielsteine / Foto: Spieltroll

Nun gut, lassen wir die Kirche mal im Dorf. Es ist Tic Tac Toe meets Vier gewinnt mit einem kleinen Kniff über die Symbole. Cathala hat sich da schon was feines überlegt und ich würde behaupten mehr Spaß hatte ich bei einem der zuvorgenannten Spiele noch nie, aber es bleibt ein abstraktes Füllerspiel, dass ich nicht jederzeit wieder aus dem Schrank holen würde. Ein typisches kleines Urlaubsspiel, um sich mal die Zeit zu vertreiben, bevor man wieder etwas unternimmt, aber mehr ist es dann leider auch nicht. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, in der vorliegenden Form würde ich es den Originalen jederzeit vorziehen, aber auch die würde ich freiwillig eher selten spielen. Bei Okiya muss es jeder selbst entscheiden, ob er doch recht simple abstrakte Spiele mag oder mit sowas eher gar nichts anfangen kann. Wenn ja und die vorgennanten Spiele auch schon ab und zu mal gespielt werden, sollte man durchaus mal einen Blick riskieren, wenn nein, dann wird einen Okiya auch nicht hinter dem Ofen hervorlocken.


  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor(en): Bruno Cathala
  • Illustrator(en): Cyril Bouquet
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Spieleranzahl: 2 Spieler
  • Dauer: 5 – 10 Minuten

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