Heute soll es hier um einen weiteren Klassiker der Spielegeschichte gehen, der es geschafft hat bin in kürzester Zeit zu einem Millionenseller zu werden: Carcassonne. Benannt nach einer nicht einmal 50000 Einwohner zählenden Stadt in Südfrankreich, die aufgrund ihres Festungswahrzeichens auf einem Hügel zum Unesco Weltkulturerbe gehört, beginnt es im Jahr 2000 seinen Siegeszug durch die Spielerherzen. Der kleine Verlag Hans im Glück, der zu dieser Zeit allerdings sehr erfolgreich ist, veröffentlicht Carcassonne im Oktober noch zur Spielemesse in Essen und räumt im folgenden Jahr nahezu alle Spielepreise ab, die man gewinnen kann. Hans im Glück beweisen somit ihr besonderes Händchen für gute Spielideen. Der Autor Klaus-Jürgen Wrede ist seinerzeit gar nicht so von dem Spiel überzeugt, hat aber im nachhinein betrachtet eines der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten entwickelt. Carcassonne war sein Erstlingswerk. Keine seiner Spielideen vorher fand einen Verlag und dann gelang ihm gleich der große Wurf.
Schlagwort: Legespiel
Teotihuacan – Die Stadt der Götter

Der Schwerkraft-Verlag hat ja dieses Jahr zur Spiel in Essen gleich einen ganzen Haufen Neuheiten auf den Markt geschmissen, unter anderem auch das vielgerühmte neue Spiel von Daniele Tascini, dem Autor von Tzolk’in: Teotihuacan – Die Stadt der Götter. Das Spiel mit dem fast unaussprechlichen Namen soll ja eines der heißesten neuen Expertenspiele überhaupt sein. Das Spiel ist groß und es ist komplex, da würde ich auf jeden Fall zustimmen, aber ob es vielleicht trotzdem kein Expertenspiel sein muß, darüber läßt sich bestimmt streiten. Vom Umfang der Erklärung her, ist es definitiv eins, denn wie gesagt es ist komplex und man hat so wahnsinnig viele Möglichkeiten, aber das Spielprinzip an sich ist, wenn man einmal losgespielt hat, eigentlich nicht zu kompliziert. Auch weniger ambitionierte Spieler können Teotihuacan, so denke ich, recht gut spielen.
Micropolis
Endlich mal ein Ameisenspiel. Warum hat das solange gedauert, frag ich mich? Ameisen sind doch, so kommt es mir zumindest vor, ein super Thema für ein Brettspiel. Es gab auch bestimmt schon ein paar Versuche, aber bisher hat keines die breitere Spielergemeinde erreicht. Bruno Cathala und Charles Chevallier haben es aber geschafft ein Familienspiel aus dem Ameisenthema herauszuholen, bei dem es um den Nestbau der kleinen Tierchen geht. Micropolis ist das Ergebnis was uns durch Pegasus, bzw. Matagot präsentiert wird, in dem wir mit bis zu sechs Spielern unsere eigenen kleinen Ameisenbauten errichten und unser Ameisenvolk durch die meisten Siegpunkte zum Sieg führen wollen. Eine Expertenversion verwandelt das Spiel dabei für zwei oder drei Spieler, in eine etwas taktischere Version. Also, krabbeln wir los…
Zwischen zwei Schlössern
Bei Zwischen Zwei Schlössern handelt es sich um einen Mix aus zwei bereits veröffentlichten Spielen. 2014 erschien das Spiel „Die Schlösser des König Ludwig“ von Bézier Games, indem man sich theamtisch mit dem Bau von Räumen in einem Schloss auseinandersetzte. Ein Jahr später erschien bei Stonemaier Games das Spiel „Zwischen Zwei Städten“, indem man fast Semi-Kooperativ mit seinen Sitznachbarn zu jeder Seite eine Stadt baute. „Zwischen Zwei Schlössern“ kombiniert diese beiden Spielideen, so dass man hier mit seinen Nachbarn gemeinsam die Räume in Schlössern baut. Dabei sind die Formen der Räume weggefallen und die Idee des gemeinsamen Baus an zwei Schlössern wurde ergänzt. Ob das gut funktionieren kann? Ich finde schon.
Kodama
Kodamas sind kleine Baumgeister, die in der japanischen Mythologie beheimatet sind. Daniel Solis greift mit dem kleinen Verlag Indie Boards and Cards die Vorlage der Kodamas für sein Spiel auf und kann nicht verheimlichen, dass die Darstellung der Baumgeister aus dem japanischen Animationsfilm-Meisterwerk, „Prinzessin Mononoke“, für dieses Spiel Pate gestanden hat. Seit 2017 kommen wir durch Kosmos auch in den Genuß einer deutschen Kodama-Version. Das Spiel sieht nicht nur zuckersüß aus, sondern versucht auch sein Thema optisch durch die Auslage von Bäumen im Spiel einzufangen. Die Spieler bauen hier aus Karten tatsächlich Bäume, für die sie im Spielverlauf Punkte sammeln. Seid schonmal gewarnt, trotz des kleinen Formats, braucht dieses Spiel enorm viel Platz.
Santorini

Santorini ist eine griechische Insel in der Ägäis, die berühmt für ihre weißen Gebäude mit den blauen Kuppeldächern ist, die zum Teil an den Klippen der Insel gebaut worden sind. Bereits 2004 nahm sich der kanadische Spieleerfinder Gordon Hamilton des Themas dieser Insel an und entwickelte Santorini als abstraktes Spiel. Dreizehn Jahre später und dank einer Kickstarter-Kampagne kam das Spiel in der vorliegenden Version nun mächtig aufgehübscht in die Verkaufsregale und wurde so auch endlich einer breiteren Masse zugänglich. Durch seine Aufmachung wirkt das Spiel sehr kindlich und an jüngere Käuferschichten gerichtet, doch da sollte man sich nicht täuschen lassen, es ist zwar für junge Spieler geeignet, ist aber von enormer strategischer Tiefe. Im Kern ist es ein abstraktes strategisches Bauspiel für zwei Personen, dass man auch zu dritt oder viert spielen kann. „Santorini“ weiterlesen
Azul

Als ich Azul zum ersten Mal sah, war ich total von seiner Optik und dem schönen Material begeistert, so sehr das ich es unbedingt haben musste. Das wiederum war gar nicht so einfach wie es klingt. Seitdem Azul auf der „Spiele des Jahres Auswahlliste“ steht ist es überall ziemlich vergriffen und einige Händler verlangen Fantasiepreise für dieses außergewöhnliche Spiel. Nach längerer Suche ist es mir dann doch gelungen ein Exemplar zu einem vernünftigen Preis zu ergattern und ich nehme es an dieser Stelle schon mal vorweg, alles andere als die Auszeichnung zum Spiel des Jahres für Azul würde mich stark verwundern.
Aber fangen wir Vorne an. Azul ist ein Familienspiel für zwei bis vier Personen mit einer Spieldauer von einer halben bis dreiviertel Stunde. Die Regeln sind wirklich sehr überschaubar und schnell erklärt. Trotzdem ist es im Segment der Familienspiele eines das ein wenig mehr taktische Tiefe hat, als es im ersten Moment vermuten lässt.
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