Spieleabend #34 – Schnell erklärt

Kurz nach dem Jahreswechsel, ja ich weiss, das ist schon wieder ein bisschen was her, aber ich bin vorher nicht wirklich dazu gekommen, hatten wir wieder einen Spieleabden mit unserer Lieblingskollegin. Diesmal ganz allein und ohne Unterstützung der Sohnemänner. Einfach mal so, weil uns danach war. Die Tasche war voll mit kleineren und mittleren Spielen, die wir in dieser Runde mal ausprobieren wollten. Keine größeren und zeitintensiveren Klamotten, um einen lustigen, kurzweiligen Abend zu haben, der auch gar nicht so super lang gehen sollte. Wir haben sogar etwas früher angefangen als normal und uns schon um fünf getroffen, waren dann aber doch erst wieder um kurz nach ein Uhr nachts zu hause. Dazwischen kam einiges auf den Tisch…

Natürlich bestellten wir auch wieder etwas zu Essen, um ein Pizzaspiel zum Einsatz kommen zu lassen, nur diesmal hätte es wohl eher Döner- oder Dürümspiel heißen müssen. Um die Wartezeit zu verkürzen kam ein Weihnachtsgeschenk auf den Tisch. Meine Frau schenkte mir nämlich Ich habe fertig zu Weihnachten. Ich berichtete in der Review an anderer Stelle über dieses Spiel. Unsere Kollegin sah uns ein wenig ungläubig an als wir ihr das Spiel erklärten: „Also ich misch jetzt diesen Stapel Karten und dann ziehst du entweder eine Karte vom Stapel oder spielst eine von deiner Hand und befolgst die Anweisungen. Wenn du Ich habe fertig vor dir liegen hast gewinnst du. Und bitte…!“. „Wie das war alles?“. Oh ja, das war tatsächlich alles und eine Partie geht meistens recht schnell und mitunter tust du seltsame Dinge, aber nie etwas anderes als mit den Karten auf dem Tisch zu spielen. Es tanzt keiner um den Tisch, muss komisch reden oder sonstigen Kindergarten. Der Kindergarten ist zwar doch irgendwie vorhanden, aber doch schon eher innerhalb des Spiels mit Kartentauschen und soweiter und sofort. Ich will hier ja auch nicht spoilern. Wir spielten einfach darauf los und es funktionierte. So gut sogar, dass unsere Kollegin fast gewann und nur kurz vor Schluß von meiner Frau durch eine Karte bezwungen wurde die ihr den Sieg zusprach. Wir spielten noch zwei weitere Partien bis das Essen kam, eine verlief fast exakt so wie die erste mit dem gleichen Ausgang und die andere dauerte etwas länger und unsere Kollegin konnte diese auch gewinnen. Ich wurde leider immer kurz vor dem Sieg durch irgendwas daran gehindert.

Ich habe fertig kam also grundsätzlich erstmal an, aber das ist wohl immer so, da es unkompliziert ist, in den ersten Partien auch durchaus witzig und überraschend sein kann, sich aber dann schnell verbraucht und für Vielspieler*innen leider dann noch nicht genug bietet. Eher ein Gimmick, aber hier kam es an.

Nach dem Essen holten wir einen alten Favoriten aus der Tasche, der exakt für drei Leute gedacht ist (das stimmt natürlich nciht ganz, auch zu zweit spielt es sich sehr gut). Seikatsu ist ein abstraktes Spiel bei dem drei Parteien einen japanischen Garten anlegen. Mit wunderhübschen Spielsteinen versuchen sie Vögel anzusiedlen und Blumen zu pflanzen. Durch Jokersteine finden aber auch ein paar Koiteiche ihren Platz im Garten. Alle Spieler*innen verwalten fünf Bahnen voll Spielsteine, die vom Sitzplatz aus wegzielen. Das gilt auch für die anderen Spieler*innen und so überschneiden sich diese Bahnen. Die Spieler*innen platzieren nach und nach je einen Stein auf dem Feld und dieser zählt immer für alle Spieler*innen, nur halt jeweils in einer anderen Reihe oder aber als Teil einer Gruppe gleicher Vögel, denn beim Platzieren bekommen wir Punkte für gleiche Vögel in einer zusammenhängenden Gruppe. Am Spielende werten wir dann aber noch die Blumen in jeder unserer Reihen und nur die, die am häufigsten vertreten ist bringt uns Punkte. Dieses Spiel ist ein super-interessanter Wettstreit und gehört bei uns seit Jahren in die Sammlung. Wir spielen es selten zu dritt, aber da kommt es erst richtig zur Geltung, denn diese Art Spiel für mehr als zwei Personen zu finden ist nicht leicht. Unsere Kollegin war auch hier begeistert vom simplen aber sehr effektiven Spielprinzip. Seikatsu ist auch superschnell erklärt. Ein kleiner Geheimtipp.

Weiter ging es im schnellen Reigen. Wir wollten einige Spiele präsnetieren und hatten viele sehr einfache und vor allem schnell zu erklärende Spiele dabei. Faraway sollte das nächste sein. Auch darüber habe ich schon ausführlich in einer Review berichtet. Meine Frau übernahm die Erklärung und zu unserer Überraschung war erstmals alles nach der Erklärung alles klar. Keine Nachfragen, wegen des hin und zurück, sie sagte, sie hätte es verstanden. Das kam uns erstmal spanisch vor, weil das bisher bei den Erklärungen nie so war, aber es stimmte. Das Spiel lief reibungslos und ohne Probleme ab. Dennoch wollte sie unbedingt eine weitere Partie spielen, um es noch besser zu machen. Daem kamen wir natürlich nach und sofort wurde das erlernte ferfeinert. Natürlich ist es ein wenig Glückssache, was für Karten aufgedeckt werden und welche Heiligtümer du bekommst, aber ein paar Taktiken gibt es schon das Spielgeschehen zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Faraway macht mir aufgrund seiner Kürze und Schnelligkeit immer mal weider Spaß für ein paar Runden.

Castle Builder durfte an diesem Abend natürlich auch nicht fehlen. Meine Frau spielt den kleinen Legespiel-Wettlauf echt gerne und ich messe mich auch nur zu gerne mit ihr, wobei sie schon auch darauf bedacht ist es möglichst hübsch aussehen zu lassen. Diesmal nun also zu dritt. Die Erklärung von Castle Builder geht auch enorm schnell und locker von der Hand. Ein paar Sonderfälle noch erklärt und die Münzen einfach nach dem jeweiligen Aufdecken erklären und schon kann es losgehen. Meine Frau baut hübsch und ich baute an diesem Abend, nun ja, einen Bunker. Neben dem Eingangstor waren in den ersten Reihen keinerlei Elemente zu finden. Ein hässlicher Klotz von unten bis oben. Wir bauten uns den Wolf bis wir bemerkten, dass wir beid er Rubinberechnung die ganze Zeit schon einen kleinen Fehler machten. Die erste Reihe bringt keine Rubine ein und erst ab der zweiten gibt es welche, die für die Bewegung um das Rondell wichtig sind. Wir fingen dort mit einem Rubin an, hätten aber mit zwei starten müssen. Das hat zur Folge, das wir viel länger brauchen bis die Münzen erspielt werden und wir größere Schlösser bauen und das Spiel länger dauert. Das merkten wir aber noch rechtzeitig mitten in der Partie und änderten dies. Meine Frau gewann trotzdem und nicht nur den Schönheitswettbewerb. eine zweite Partie schenkten wir uns dann aber und gingen lieber weiter zum nächsten Spiel:

Das war dann Animal Kingdoms, welches wir schon des Öfteren dabei hatten, aber nie auf den Tisch brachten. Immer kam ein anderes Spiel dazwischen. Nun aber war das Area Control Spiel mit den Zahlenkarten an der Reihe. Meine Frau vermutete schon immer das es ein Spiel für unsere Kollegin sein könnte und auch ich dachte wegen ihrer Kartenaffinität könnte das funktionieren. Für diejenigen, die es nicht kennen sollten, sei es wärmstens empfohlen sich meine Review durchzulesen, um nähere Informationen zu erhalten, wie Animal Kingdoms genau funktioniert. Grob sei nur gesagt, es gibt Spielkarten mit Tieren und Zahlen darauf. Von jedem Tier einen Satz. Fünf Gebiete bekommen jede Runde eine andere Voraussetzung, wie Karten abgelegt werden können. Wer eine Karte in ein Gebiet spielt, legt auch einen Einflußmarker dort ab. Die Gebiete können alle verschieden viele Marker aufnehmen und von Runde zu Runde wird ein Marker des dominierenden Spielers, oder der dominierenden Spielerin gespeichert. Macht wirklich Spaß, ist wieder sehr flott erklärt und durch die verschiedenen Aufgaben sehr abwechslungsreich. Unsere Kollegin hatte total Spaß damit und hat auch richtig gut gespielt. Ich gewann die Partie nur hauchdünn. Ein kleines Highlight kurz bevor wir zum Schluß tatsächlich keinen Absacker, sondern noch ein Rennspiel auspackten.

Rajas of the Ganges: Cards & Karma kam ganz zum Schluß auch noch auf den Tisch. Das Spiel nimmt nur aufgrund der ganzen unterschiedlichen Möglichkeiten ein bisschen mher Zeit in Anspruch bei der Erklärung aber es spielt sich so unfassbar schnell. Karte nehmen oder Spielen und Belohnungen bekommen und weitere Effekte triggern. Drei ist die Zahl des Spiels und unfassbar wie schnell das alles sofort saß. Nur die Schlossbewohner*innen wollten nicht immer sitzen, aber der Rest gefiel unserer Kollegin ebenfalls sehr gut. Diese neue Iteration von Rajas of the Ganges schafft die Quadratur des Kreises, indem sie das ganze Brettspiel in dieses schnelle Kartenspiel verpackt und kein Element tatsächlich fehlt. Hut ab vor dieser Umsetzung. Die Partie dauerte zwar eine Dreiviertelstunde, aber dennoch war sie ein sehr gelungenes Abschlussspiel für einen gelungenen Abend. Unsere Kollegin war ziemlich begeistert darüber, wieviele unterschiedliche und schnell zu erlernende Spiele sie an diesem Tag kennenlernen durfte. Das Beste war aber für sie, dass sie alle wirklich mochte.

Viel zu spät fuhren wir an diesem Abend nach Hause und hatten soviele Spiele an einem Abend gespielt wie noch nie.

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