Im Monat nach der Spiel ist normalerweise so richtig viel Neuheiten ausprobieren angesagt. Die SPIEL.digital hat aber in diesem Jahr das ganze Veröffentlichungsgeschehen ein wenig entzerrt. Viele Neuheiten sind immer noch nicht erschienen und direkt um die Spiel war es sowieso eher Mau in diesem Jahr. Trotzdem habe ich mit meiner Frau und einigen Leuten doch so einiges an neuen Spielen ausprobieren können. Covid macht aber im Moment das ausgiebige Testen mit verschiedenen Spielerzahlen sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, wenn man nicht unverantwortlich handeln möchte. Rezensionen werden deshalb erst erscheinen, wenn ich manche Spiele besser einschätzen kann. Sollte es dennoch eine Rezension geben, so werde ich in der Rezension etwas dazu schreiben, warum ich zu diesem Urteil komme ohne gewisse Spielerzahlen ausgetestet zu haben. Na ja, fangen wir mal an, denn insgesamt wurde bei uns viel gespielt in diesem Monat.
Schach – Diesen Monat geht es gleich mal ungewöhnlich los. Inspiriert von der wirklich großartigen Netflix-Serie Das Damengambit fühlte ich mich plötzlich veranlasst mal wieder das Schachbrett rauszukramen und diverse Partien Schach zu spielen. Etwas, das ich schon lange nicht mehr getan habe. Früher habe ich sehr viel Schach gespielt und von gelegentlichen Partien mit meinem Schwager bei Besuchen in meiner alten Heimat einmal abgesehen, bin ich ziemlich raus aus dem Spiel. Aber diese Serie weckt etwas in einem. Das Schachspiel sieht sexy aus und man fiebert mit der Protagonistin mit. Wirkliche tolle Serie, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Schach ist ebenso immer noch ein tolles Spiel in das man sich ziemlich verlieren kann.
MicroMacro: Crime City – Nach dem Online spielbaren Probefall war klar, dass ich einen Blick auf MicroMacro werfen musste. Die Idee gefiel mir irgendwie zu gut und gleichzeitig war ich auch verwundert, dass sich noch keiner der Wimmelbildthematik angenommen hat. Wir haben es direkt an zwei Nachmittagen durchgespielt und haben nicht besonders lange dafür gebraucht. Für einen kurzen Moment macht das alles auch totalen Spaß. Spiel würde ich das ganze tatsächlich nicht nennen, eher seichtes Rätselvergnügen, aber es ist nicht ohne Reiz. Leider ist die Motivation es nach dem Durchspielen weiter anzufassen einfach nicht da. Man benötigt mehr und neues Futter für die riesige Karte, aber wer mehr wissen möchte, der kann sich die Review bereits durchlesen.
Clever hoch drei – Wie vermutet wird mich auch die dritte Version von Ganz schön clever ziemlich fesseln, wobei ich diese Version bisher ausschließlich digital gespielt habe und bisher gefällt sie mir ziemlich gut. Ehrlich gesagt finde ich sie sogar besser als die ersten beiden, so dass ich momentan nicht mehr versucht bin eine der beiden alten Versionen anzufassen. Das Spiel das Warsch sich ausgedacht hat ist einfach gut und dabei ist es fast egal wie der Block funktioniert und je mehr abwechslung man hat, desto besser. Ich erwarte das es noch weitere Versionen geben wird, für Leute die eine Solopartie zwischendurch spielen wollen, reicht aber die Appversion, die ist ziemlich gut gelungen. Eine Review wird es deshalb nicht geben, höchstens wenn ich mich doch mal hinsetze und was zu diversen Brett-, Karten- und Würfelspielapps schreiben werde. Aber das sehe ich momentan erstmal nicht.
Flügelschlag – Auch im November war die Serie der Flügelschlagpartien für mich noch nicht vorbei und ich erwarte sehnsüchtig die neue Ozeanien-Erweiterung. Flügelschlag ist ein so tolles Spiel, dass es erlaubt immer wieder neue Partien zu erleben, die unterschiedlicher kaum verlaufen können. Natürlich stellen sich mit der Zeit gängige Siegstrategien heraus, aber alles steht und fällt mit den Vogelkarten die man in einer Partie ergattern kann. Was nützt es einem wenn man durch vermehrtes Eierlegen viele Punkte machen kann aber einfach keine Vögel bekommt, die viele Eier lagern können. Natürlich hat es seine glücklichen Momente aber eben nur soviel, wie man ertragen kann. Großartiges Spiel und wer mehr lesen möchte, der kann schon seit langer Zeit eine Review hier lesen.
Paleo – Kommen wir zur ersten Neuheit in diesem Monat und die, muss ich gleicheinmal so sagen, hat mich bisher ziemlich beeindruckt. Paleo ist ein neues kooperatives Spiel von Hans im Glück. Nicht gerade ein Verlag, der sich bisher mit kooperativen Spielen hervorgetan hat. Jeder Spieler übernimmt Teile eines Steinzeitstammes, die ums Überleben kämpfen. Die rauhe Natur in ihrer Flora, Fauna und Geografie sind hier die Gegner und man versucht eine Höhlenmalerei zu beenden, bevor man zu viele Verluste hinnehmen muss. Das Spiel ist gut, soviel kann ich schonmal sagen. Es fordert einen heraus und man schafft definitv nicht jede Partie im ersten Anlauf. Wir haben es bisher sehr viel gespielt und trotz das uns die Erfahrung mit vier Spielern coronabedingt fehlt, werde ich schon bald eine Review dazu veröffentlichen. Seit gespannt.
Potion Explosion – Bei uns zu Hause ist Potion Explosion schon jetzt soetwas wie ein moderner Klassiker. Wenn es um Familienspiele geht, holen wir es immer wieder gerne aus dem Schrank. Ein schönes Design mit genau der richtigen Länge für ein forderndes Familienspiel mit schönen Mechaniken und tollem Material. Ich habe schon ein paar mal darüber nachgedacht den Plastikmurmelspender nachzukaufen, aber eigentlich bin ich mit dem Pappding ganz zu frieden, bei uns hat der bisher nie Probleme gemacht. Potion Explosion ist für mich eines der Spiele bei dem ich zu keiner Partie Nein sagen würde.
The 7th Continent Classic Edition – Im letzten Monat ist der siebte Kontinent nun auch endlich für mich greifbar geworden, denn meine deutsche Version ist bei mir eingetrudelt. Bisher leider nur ganz kurz mal reingespielt und dann abgespeichert gefiel mir das was ich gesehen habe bisher ebenfalls sehr gut. Viel weniger komplex als ich erwartet hatte ging es erstaunlich gut von der Hand. Meine Frau sah sehr interessiert aus, so dass ich mir vorstellen kann das demnächst mal etwas intensvier zu zweit zu spielen. Ich glaube unterdessen nicht, das sich das Spiel für Gruppen aus drei oder vier Spielern so super eignet. Bisher kommt es mir zumindest nicht so vor. Eine Review sehe ich in näherer Zukunft erstmal nicht, dafür muss man das Monster viel mehr gespielt haben. Bisher habe ich einmal eine Sitzung mit fast zwei Stunden absolviert, hatte meinen Spaß und habe gespeichert. Allerdings hat man von dem Spiel bis dahin wahrscheinlich 0,1 Prozent gesehen. Die Mechaniken gefielen mir aber sehr gut muss ich sagen.
Bonfire – Meine Frau avanciert so langsam zu einer Art Stefan Feld Fangirl muss ich sagen und wollte Bonfire unbedingt haben. Wahrscheinlich hätte ich es erstmal ausgelassen, aber so kamen wir zu Bonfire und inzwischen bin ich ganz froh es gespielt zu haben. Story und Thema und so ist natürlich mal wieder völligstens egal und mit einem beliebigen Thema austauschbar, aber Die Redaktion und auch Dennis Lohausen haben sich alle Mühe gegeben sich etwas aus den Fingern zu schnitzen und das auch grafisch umzusetzen. Durchaus gelungen, aber für das Spiel nicht notwendig. Mein Lieber Schwan, bevor ich überhaupt kapiert hatte, was hier wie zusammenhing, hatte ich auch schon massiv verloren. Man hat zeimlich viele Möglichkeiten und muss vieles beachten, was sich mir nicht sofort erschloss, ich habe mich nämlich zurückgelehnt und von meiner Frau gelernt. Soll heißen ich habe die Anleitung nicht gelesen und das passiert mir glaube ich nicht nochmal. Ich fand es trotz der krachenden Niederlage gut und will es unbedingt weitere Male spielen, allerdings ist der Aufbau durchaus zeitintensiv und bisher hat es nicht geklappt. Eine Review also frühestens erst im Januar.
Brass: Brimingham – Seinerzeit machte ich um Kohle immer einen riesen Bogen. Eines der wohl abstoßend häßlichsten Spiele das von einem größeren Verlag je veröffentlicht wurde. Deswegen kann ich auch keinerlei Vergleiche mit dem Vorgänger oder auch dem parallel erschienenen Brass: Lancashire ziehen, denn ich habe nur das „neue“ Birmingham geordert und wollte es endlich mal ausprobieren. Das Spiel ist wirklich extrem hübsch und lässt seine Vergangenheit in diesem Punkt weit zurück. Bisher fehlt mir noch die Erfahrung jenseits von zwei Spielern um etwas fundiertes sagen zu können, aber es macht mir den Anschein nicht unbedingt für zwei Spieler konzipiert zu sein. Knallhartes Wirtschaftsspiel mit grnadiosen Momenten und einer sehr kurzen Anleitung für die Komplexität. Das Spiel zieht also eindeutig seine Komplexität aus der Anwendung und dem Zusammenspiel der Regeln als aus seiner Fülle und das ist mit verlaub ziemlich grandios. Ich hoffe während ich diese Zeilen schreibe bereits Einblick in das Spiel zu viert oder dritt gewonnen zu haben, so dass ich im Dezember eine Review veröffentlichen kann.
Insel der Katzen – Weiter geht es im munteren Reigen der Neuerscheinungen (zumindest auf Deutsch). Die Insel der Katzen ist ein weiteres Spiel, das sich meine Frau gewünscht hat und hier steht sie nicht alleine da, denn auch ich wollte seit ich von der englischen Version Bilder gesehen habe, wissen was es mit diesem Spiel auf sich hat. Denn wenn man von den Prämissen ausgeht, scheint es absolut nichts Besonderes an sich zu haben. Wir bauen mal wieder Polyominos auf ein Spielfeld und wir draften Karten. Inzwischen schon ziemlich oft gesehene Mechaniken und ja das Spiel hat Katzen. Ich weiss das alleine reicht im Internet aus um Millionen von Klicks zu generieren, aber ein Brettspiel. Eines das auch noch ziemlich überproduziert aussieht dazu. Was macht es so besonders? Wir haben es gespielt und ich schwanke noch zwischen „Nichts“ und „die Mischung machts“ als Antwort auf diese Frage. Ein paar Partien wird es schon noch brauchen, aber ich denke so irgendwann vor Weihnachten kommt die Review.
Eine Wundervolle Welt – Lange, lange hat es gedauert bis dieses Spiel seinen Weg nach Deutschland gefunden hat, aber nun ist es über die Spieleschmiede endlich da. Das Spiel hat leider ein Cover das mich normalerweise dazu verleiten würde es eigentlich nicht anzufassen. Ich weiss aber was sich für ein Spiel dahinter verbirgt und das gefiel mir schon von Anfang an. Auch hier ist der Mechanismus nicht neu bringt aber eine neue zeitliche Abfolge mit und das macht das Spiel tatsächlich so interessant. Alles was man dazu wissen muss, werde ich in der Review schreiben, allerdings habe ich mir die Vermächtnis Box gegönnt und in ihr sind alle bisher erschienenen Erweiterungen und Kampagnen enthalten. Viel zu spielen also. Ich denke aber das ich aufgrund der Fülle des Inhaltes das Spiel als einzelnes Review veröffentlichen werde und die Erweiterungen dann irgendwann nachschiebe sobald ich sie gespielt habe. Das Spiel machte uns auf jeden Fall eine Menge Spaß, so dass wir es wahrscheinlich über Weihnachten etwas intensiver Spielen werden.
Paris: Die Stadt der Lichter – Ein optisches sowie taktisches Highlight im letzten Monat war das neue Spiel für Zwei von KOSMOS. Wir spielen es geren an einem Nachmittag, wo nichts zu tun ist und man mal eine halbe Stunde Zeit hat. Wirklich schnell gespielt und mit einer schönen Tiefe ausgestattet konnte uns Paris voll überzeugen. Eine Review wurde bereits veröffentlicht und auch in der nächsten Zeit wird das Spielchen fest in unseren Spielefundus einziehen und gespielt werden.
Splendor – Zu Splendor muss man auch nicht mehr allzuviel sagen, außer das man es auch mit der App perfekt unterwegs Spielen kann und ich es gerne auf meinem Smartphone spiele. Die KI-Gegenspieler sind durchaus kompetent und in der App wurde auch ein Herausforderungsmodus eingebaut, indem wir bestimmte Aufgaben erfüllen müssen. Wenn man mal wieder irgendwo 15 Minuten warten muss, eine schöne App um sich die Zeit zu vertreiben. Habe ich aus diversen Gründen in diesem Monat öfter mal gemacht.
Switch & Signal – Gemeinsam ans Ziel – Das Spiel traf mich ein wenig unerwartet. Absolut nichts im Vorfeld davon gehört, mehrten sich die Stimmen zunehmend, dass man sich das Spiel ruhig mal anschauen sollte, denn es ist ein kooperatives Familienspiel, bei dem wirklich alle mitspielen können und spielerisch versuchen Züge in einer bestimmten Zeit ans Ziel zu bringen. Dabei müssen Signale auf grün und Weichen umgestellt werden. Die Spieler reden über ihre Züge und müssen die Gefahren von Zusammenstößen einkalkulieren. Mechanisch ziemlich gut gelöst und für alle leicht erlernbar hat uns Switch & Signal kalt erwischt und uns direkt an den Spieltisch gefesselt. Die Review ist fast fertig und wird in den nächsten Tagen bereits erscheinen.
Zug um Zug – Vom einen Spiel mit Zügen direkt weiter zum nächsten, denn auch Zug um zug kam in diesem Monat erneut auf den Tisch und ich stelle immer mehr fest, dass sich Pennsylvania aus dem Mappack 5 zu meiner liebsten Variante entwickelt. Wollte das hier nur erwähnen und allen mal den Anstoss geben sich das mal anzuschauen. Die Variante mit den Anteilsscheinen und den damit verbundenen Extrapunkten am Ende ist sehr solide und erweitert Zug um Zug um eine Ebene die mir sehr gut gefällt. Aber auch das normale, gute alte Zug um Zug habe ich wieder gespielt.
Burggrafen des Westfrankenreichs – Die letzte richtige Neuheit für diesen Monat ist der dritte Teil der Westfrankenreichreihe von Shem Philips und S J Macdonald und auch hier wurde man erneut nicht enttäuscht. Was man bereits jetzt sagen kann ist das seine Westfranken-Trilogie die Nordsee-Trilogie bei weitem übertrifft. Die Burggrafen machen dabei keine Ausnahme. Ein sehr gutes Spiel das die Reihe würdig zu Ende bringt. Wiederum sind sehr innovative Ideen enthalten und es schlägt spielerisch und vom Anspruch her in die gleiche Kerbe wie Paladins. Bisher habe ich das Gefühl das Die Burggrafen die wohl beste Mechanik der ganzen Serie mit an Bord hat, aber insgesamt das verkopfeste ist und daher nciht ganz so locker wirkt. Da mag ich mich auch täuschen, denn bisher gefiel es mir von Partie zu Partie besser. Die Review kommt auf jeden Fall in diesem Monat noch.
Exit – Reihe – Wir biegen solangsam auf die Zielgerade ein. Seit einiger Zeit habe ich mit meiner Frau einen Exitabend einberufen in der wir uns vorgenommen haben sämtliche Exitfälle durchzuspielen. Im November haben wir etwas weniger gespielt, da wir nur noch drei Titel vor uns hatten. Die Grabkammer des Pharao ein Profiteil aud der frühen Serie haben wir dann aber doch gespielt und er hat uns, wie sollte es anders sein auch gefallen. Nun haben wir nur noch die beiden neusten Teile und den Adventskalender vor uns aber auch die sind im Dezember fällig und dann gibt es die Exit-Topliste. Alle Exitfälle geranked und kurz besprochen. Das soll zu einem Dauerangebot werden, das bei neuen Teilen immer wieder erweitert wird. KOSMOS wird nämlich mit ziemlicher Sicherheit die Serie noch nicht beenden. Also freut euch Ende Dezember darauf und bis dahin löst selber mal ein Exit.
Zum Abschluß wie immer noch ein paar Bilder von weiteren Spielen, die immer mal so Zwischendurch gespielt werden, aber hier keine Erwähnung finden sollen.