Tiny Epic Dungeons – Dungeoncrawler oder Puzzlespiel?

Tiny Epic Dungeons

Meine Frau wollte unbedingt mal eines der Tiny Epic Spiele ausprobieren und da kam uns Tiny Epic Dungeons gerade recht. Ich war immer etwas skeptischer, da mich Scott Almes als Autor bisher nicht überzeugen konnte. Seine Herangehensweise an Spiele scheint mir einfach nicht so richtig zu liegen. Hey, aber was soll schon schiefgehen bei einem Dungeoncrawler. Wir erforschen ein paar Räume, verprügeln ein paar Monster, bekommen Beute und entwickeln unsere Charaktere, bis wir den Oberbösewicht in seinem Versteck gefunden haben und ihm in einem epischen Kampf die Rübe vom Kopf schlagen oder etwas Ähnliches. Soweit die Theorie und natürlich ähneln sich viele Dungeoncrawler in ihrem Spielkonzept auch, aber sie unterscheiden sich dabei auch in punkto Qualität und Material, sowie den verwendeten Mechaniken und dem daraus resultierenden Spielspaß. In der Regel entwickeln wir uns langsam und würfeln ein paar Würfel, aber es geht natürlich auch anders.

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Zwergendorf – Zipfelmützen Käsekästchen

Zwergendorf

Ich bin bekennender Roll ’n Writer und schau mir gerne neue Spiele in diesem Bereich an, sofern sie mich irgendwie hinter dem Ofen hervorlocken. Egal ob Würfel gerollt, Karten geflippt oder, wie in diesem Fall, Karten verdraftet werden. Zwergendorf hat mich aber tatsächlich wegen seinem irgendwie seltsam unheimlichen Cover neugierig gemacht. Das Dorf der Psychozwerge. Die Optik des Spiels gefällt mir ansonsten recht gut, soviel kann ich schonmal vorwegnehmen, aber das Cover wirkt irgendwie seltsam. Vielleicht liegt das aber auch nur an mir. Zwergendrof ist Rita Modls Beitrag zum Roll & Write-Kosmos und weist ein paar Besonderheiten auf, die es zu einem gewissen Grad höchst eigenständig werden lassen. Zum einen draften wir hier aus Karten unsere einzuzeichnenden Ressourcen und zum anderen Streichen wir diese nicht nur auf einer Leiste ab, sondern müssen sie danach auch noch auf einem Dorfplan zusammen mit jeder Menge anderen Dingen auch noch in Kästchen einzeichnen, so dass im Endeffekt natürlich alles passt. Der Spielablauf ist dabei durchaus auch noch recht interessant, aber ich greife schon wieder vor.

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Akropolis – Griechischer Städtebau der nächsten Ebene

Akropolis

Die Akropolis in Griechenland ist weltberühmd und bezeichnet den bebauten Berg der Stadt, gar nicht so sehr das Gebäude darauf auf das ihn viele reduzieren. Die „Oberstadt“ könnte Akropolis übersetzt werden, ist auch hier das Thema des Spiels. Akropolis kommt mit einigen Vorschußlorbeeren. Vergleiche zu Cascadia werden überall laut und angesichts dessen Qualität war ich durchaus neugierig und gespannt, als ich auf den Knopf zum backen in der Spieleschmiede drückte. Der Preis von 25 Euro machte mich zusätzlich neugierig, von welcher Qualität das Material wohl sein würde. Heutzutage gibt es ja Verlage bei denen du für das Geld nur noch ein paar Spielkarten bekommst. Überrascht war ich dann, als das Spiel auch noch viel schneller zu uns kam als angedacht. Inzwischen habe ich es ausgiebig gespielt und kann nun auch beurteilen, ob es den Vergleich mit Cascadia standhält, oder ob der kleine Hype schon wieder viel zu viel war.

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Atiwa – Flughunde in Ghana

Atiwa ist eine Hügelkette im Südosten Ghanas. Über 17000 Hektar Waldschutzgebiet befinden sich dort und die Region hat eine Menge verschiedene Bodenschätze, die für die Bevölkerung zwar ebenfalls ziemlich wichtig sind, aber um diese geht es in Atiwa nicht. Uwe Rosenbergs neues, großes Kennerspiel beschäftigt sich mit Flughunden und ihrer Rolle für die Region und die Ökologie des Landes. Denn waren die Tiere früher als Obstdiebe verschrien und wurden gejagt sowie auch gegessen, so dienen sie heute Dank der Beobachtungen der Natur als Nutztiere. Sie dürfen heute weiterhin das Obst fressen, legen aber enorme Strecken zurück und forsten brachliegende Regionen, dank ihres Kots mit Samen im vorbeifliegen wieder auf. Es wird davon ausgegangen, dass eine einzige Flughundkolonie von 150000 Tieren im Jahr bis zu 800 Hektar Land wiederaufforstet. Die Bevölkerung erkennt dies langsam durch Aufklärung und langfristig geht es ihnen besser. Rosenberg liegt dieses Thema am Herzen und behandelt es in seinem neuesten Spiel ausführlich und mit dem für seine Spiele typischen Mitteln. Es müssen mal wieder Menschen mit Nahrung versorgt und Arbeiter*innen eingesetzt werden. Natürlich darf auch die Tiervermehrung nicht fehlen. Dennoch ist Atiwa irgendwie anders.

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Voll auf die 18 – Das Känguru Kartenspiel mit Würfeln!

Voll auf die 18

Komisch, kooperativ und kaotisch verspricht Voll auf die 18 laut seines Untertitels zu sein. Marc-Uwe Kling hat erneut ein Spiel herausgebracht und in diesem versuchen die Spieler*innen, in den bekannten Rollen von Klings Käguru-Chroniken, Nazis mit Argumenten zu überzeugen, um die Welt ein klein wenig besser zu machen. Ob das gelingt kann ich euch nicht sagen, aber was ich gut finde ist die Tatsache, dass dieses Spiel von allen Beteiligten als ein Herzensprojekt angesehen wurde und sämtlicher Gewinn aus dem Verkauf des Spiels an Organisationen gespendet wird, die sich gegen Rassismus engagieren. Schaut gerne mal bei der Opferperspektive e.V., der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin und der Amadeu Antonio Stiftung vorbei, um euch zu informieren, denn das sind die Organisationen, die von Voll auf die 18 profitieren sollen. Marc-Uwe Kling wäre aber nicht Marc-Uwe Kling, wenn dieses Spiel nicht auch seinen speziellen Humor hätte und einem ganz nebenbei auch noch 100 Argumente gegen Nazis bieten würde. Ach ja, das Spiel ist appgesteuert, bzw. benötigt einen Timer und der bringt mit der App erst den richtigen Druck mit sich: Aaaachtuungg!

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Black Rose Wars – Abrissparty in der Magierakademie

Freunde, hier haben wir etwas ganz Besonderes vor uns. In Duellspielen kennen wir sie ja, diese fiese, negative Interaktion, wo wir uns gegenseitig so sehr die Hölle heiß machen, um den anderen zu vernichten. Das musst du mögen, sonst gibt es Frust, deshalb sind Partien solcher Spiele meist auch nicht so superlang, damit du die Chance nutzen kannst gleich nochmal zu verlieren. Spielst du sowas über zwei Stunden oder länger, dann kann das mitunter schmerzhaft sein. Black Rose Wars schafft etwas ganz Seltenes. Hier bekämpfen wir uns gegenseitig bis aufs Blut. Du erschießt deinen Kumpel mit einem Feuerball und bekommst von der Seite durch einen beschworenen Dämonen aufs Fressbrett. Währenddessen zieht deine Frau drei Räume weiter ein Ritual durch und lässt die Grundmauern des Gebäudes erschüttern. Hier bekommst du es von allen Seiten, teilst aber auch überall hin aus. Ein wahres Schlachtfest, aber eines mit Stil und Tiefgang. Herzlich willkommen in der Black Rose, der Magierakademie in der immer mal wieder die Fetzen fliegen und das erfreulicherweise auch durchaus mit mehr als zwei Spieler*innen.

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Fasanerie – Von Fürzen, Fallen und feschem Federvieh

Fasanerie

Die neuesten Veröffentlichungen von Friedemann Friese haben mich in den letzten Jahren eigentlich immer seltener interessiert. In diesem Jahr war das mit den beiden Veröffentlichungen Findorff und Fasanerie deutlich anders. Das eine zwar nur, weil ich dort mal gelebt habe, aber Fasanerie fand ich im Vorfeld tatsächlich interessant, weil es versprach ein simples, aber effektives Kartenspiel für Zwischendurch zu sein. Zweifelhaften „Ruhm“ konnte es vorab auch durch The Dice Tower erwerben, wo es eines der Spiele war, die zur Wahl zum schlechtesten Coverartwork stand. Zugegeben, der Vogel ist nicht günstig getroffen, aber so schlimm ist es nun auch nicht. Das sagt natürlich auch nichts über die Qualitäten des Spiels aus. Eine Besonderheit sei noch vorneweg erwähnt. Fasanerie ist ein Spiel für zwei bis sechs Spieler*innen. Eine kleine Schachtel stellt aber nur ein Spiel für zwei dar. Es werden also bis zu drei Spiele benötigt, um es mit mehr Personen zu spielen.

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