Black Rose Wars – Abrissparty in der Magierakademie

Freunde, hier haben wir etwas ganz Besonderes vor uns. In Duellspielen kennen wir sie ja, diese fiese, negative Interaktion, wo wir uns gegenseitig so sehr die Hölle heiß machen, um den anderen zu vernichten. Das musst du mögen, sonst gibt es Frust, deshalb sind Partien solcher Spiele meist auch nicht so superlang, damit du die Chance nutzen kannst gleich nochmal zu verlieren. Spielst du sowas über zwei Stunden oder länger, dann kann das mitunter schmerzhaft sein. Black Rose Wars schafft etwas ganz Seltenes. Hier bekämpfen wir uns gegenseitig bis aufs Blut. Du erschießt deinen Kumpel mit einem Feuerball und bekommst von der Seite durch einen beschworenen Dämonen aufs Fressbrett. Währenddessen zieht deine Frau drei Räume weiter ein Ritual durch und lässt die Grundmauern des Gebäudes erschüttern. Hier bekommst du es von allen Seiten, teilst aber auch überall hin aus. Ein wahres Schlachtfest, aber eines mit Stil und Tiefgang. Herzlich willkommen in der Black Rose, der Magierakademie in der immer mal wieder die Fetzen fliegen und das erfreulicherweise auch durchaus mit mehr als zwei Spieler*innen.

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Endless Winter – Überlebe die letzte Eiszeit

Endless Winter

Endless Winter hat eine etwas längere Kickstartergeschichte hinter sich und wurde schon sehr lange erwartet. Woran es genau lag, dass es dann so lang dauerte, bis Endless Winter das Licht der Welt erblickte, entzieht sich meiner Kenntnis und ist mir auch egal, aber auf der diesjährigen SPIEL gab es dann hier und da nochmal Unmut, da verschiedene Verlage das Spiel inzwischen unter ihre Fittiche genommen hatten, wie zum Beispiel Frosted Games. Diese vertreiben es über Pegasus und deshalb war Endless Winter wohl auf der SPIEL schon überall zu bekommen, während es die Backer noch nicht bekommen hatten. Das ist natürlich für diese unschön, da sie es, im Sinne des Crowdfunding, überhaupt erst möglich gemacht hatten, zu veröffentlichen. Nicht schön für diese, aber gut das es nun da ist und die lange Wartezeit ein Ende hat. Frosted Games hat nicht nur das Grundspiel lokalisiert, sondern auch gleich mehrere Erweiterungen zusammen mit dem Grundspiel auf den Markt geworfen. Bei soetwas bin ich inzwischen sehr vorsichtig geworden, denn in den meisten Fällen braucht es eigentlich gar keine Erweiterungen und wer Endless Winter erstmal aufgebaut hat und die ganze Pracht vor sich sieht, will vielleicht auch gar nicht noch mehr auf dem Tisch haben. Aber dazu gleich mehr.

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Kleine Völker, großer Garten – Hochhäuser hinter der Hecke

Kleine Völker, großer Garten

Ich muss zugeben, dass ich bei den meisten Spielen von Board Game Circus von dem, was ich zuerst zu sehen bekomme, meist relativ angetan bin und einen Kaufimpuls verspüre. Die letzten Spiele haben sich dann aber doch eher als nur so mittel herausgestellt. So ging es mir zumindest mit den Tieren vom Ahorntal und auch mit Im Schatten der Pagode. Optisch wirkten beide sehr ansprechend, aber das spielerische ließ dann doch zu wünschen übrig. Auch beim vorliegenden Kleine Völker, großer Garten, war ich sofort an Bord, auch wenn mir die grafische Gestaltung mal so gar nicht gefällt, aber das Spiel sah für mich trotzdem spannend aus und schien einen schönen Mechanismus zu haben. Erst dann habe ich auf die Autoren geschaut und fand mit Rémi und Nathalie Saunier zwei, für mich, völlig unbekannte Namen vor. Na gut, dass will ja nichts heißen. Der Originalverlag Bombyx ist aber einer, der mich ebenfalls aufhorchen lässt. Also habe ich es schlußendlich gekauft und wir haben es ausgiebig ausprobiert. Hey und welches Spiel hat sonst noch einen Schildkrötenkran als Spielfigur?

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Brew

Brew

Dieses Spiel kommt daher und wirkt erstmal so, als hätte es einen Versuch gegeben, ein im Westen noch völlig unbekanntes japanisches Manga durch ein Brettspiel bekannter zu machen. Das Cover sieht so wunderbar japanisch aus, dass ich es kaum glauben kann, dass der Autor Stevo Torres aus Texas kommt und die Illustratoren Jake Morrison und Andrew Thompson sich nur diesem Stil gewidmet haben ohne selbst aus Japan zu kommen. Der Titel steht dabei zunächst auch in gar keinem Zusammenhang mit dem Gezeigten. Dieser erschließt sich erst ein bißchen später, wenn der Inhalt und die Story des Spiels bekannt sind. Es geht nämlich, unter anderem, um das Brauen von Tränken aus diversen Inhaltsstoffen und spätestens wenn die Protagonisten das erstemal auf der Bildfläche erscheinen, könnten Fragen auftauchen, was da genau für Inhaltsstoffe in den bunten Fläschchen sind, denn die Mangahelden sehen dann doch ein wenig so aus, als hätten sie zuviel von bewusstseinserweiternden Substanzen konsumiert. Riesige Pupillen sind das eine, ist aber wahrscheinlich doch nur der Grafikstil, aber die Mischung, die uns Brew hier präsentiert ist dann doch eine ziemlich wilde.

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Great Plains

Great Plains

Die Lookout-Zweispieler-Serie geht in die nächste Runde und inzwischen kaufe ich sie eigentlich fast blind und entscheide später mich eventuell wieder zu trennen. Trevor Benjamin und Brett J. Gilbert als Namen versprechen mir hier als Autoren bei Great Plains auch eine gewisse Qualität. Der Name und das Aussehen des Spiels deuten auf ein indianisches Thema hin, denn mit den Great Plains sind die Regionen des mittleren Westens der USA, östlich der Rocky Mountains, gemeint, die aus den großen Prärie- und Steppengebieten bestehen, in denen früher die Ureinwohner Amerikas auf Bisonjagd gingen. ansonsten wusste ich im Vorfeld rein gar nichts über das Spiel und war auch überrascht von dem Gewicht des Spiels als ich es in die Finger bekam. Es wiegt fast nichts. Also auch spielerisch ein Leichtgewicht?

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Paris – Die Stadt der Lichter

Paris – Stadt der Lichter / Foto: Spieltroll

Die KOSMOS-Zweispielerserie geht in die nächste Runde und bringt uns diesmal nach Paris und zu einem weiteren taktischen Legespiel. Die Serie von KOSMOS ist für ziemlich viele sehr gelungene Spiele bekannt und besteht nun schon seit zig Jahren. Mittlerweile kommen nicht mehr ganz so häufig Spiele in dieser Serie auf den Markt, aber mit Aqualin und jetzt Paris – Die Stadt der Lichter gab es unlängst erst zwei Veröffentlichungen in dieser Sparte. Erstmals aufgefallen ist mir das Spiel vor etwas über einem Jahr bei einer Vorstellung von Neuheiten aus Spanien/Portugal. Der Autor José Antonio Abascal ist bisher noch nicht großartig in Erscheinung getreten, aber Paris – Die Stadt der Lichter wird mit die Aufnahme in diese Serie schon fast geadelt und, ich bin mir sicher, auch weitere Käufer finden. Das Spiel ist sowohl im Regal als auch auf dem Tisch ein echter hingucker, wenngleich auch aus verschiedenen Gründen. Für das Artwork zeichnet sein spanischer Landsmann Oriol Hernández verantwortlich, das hervorragend zu Paris und dem Thema des Spiels passt. Auf dem Tisch liegt es eher an der Einbindung der Spielschachtel. Neugierig?

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Klassiker – Small World

Small World ein Klassiker? Ja darüber kann man bestimmt streiten, aber ich finde schon. Zum einen hat es wirklich viel zu bieten, was einen Klassiker in meinen Augen ausmacht. Es hat einen gewissen Bekanntheitsgrad, war eine Zeit lang in aller Munde und wurde nahezu überall gespielt. Es ist zugänglich und bietet Spielspaß für jede Menge Runden. Trotzdem stammt das Spiel nur aus dem Jahr 2009, was ja gerade einmal 11 Jahre her ist. Nun ja, das ist nur die halbe Wahrheit, denn was viele gar nicht wissen, Phillipe Keyaerts erfand 1999 ein Spiel mit dem Namen Vinci und genau das ist der Vater dieses Spiels. Von der Mechanik her nahezu identisch aber mit einem historischen Thema versehen landete es im Jahr 2000 schon auf der Auswahlliste zum damaligen Spiel des Jahres. Small World hatte natürlich ein viel hipperes Thema und traf den veilbeschworenen Zeitgeist. Das Spiel wurde ein internationaler Hit, räumte Preise ab und ist bis heute ein tolles Spiel.

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#16 Was ist eigentlich? – Area Control

Spieleneulinge aufgemerkt! Wieder einmal ist es Zeit für die Verständnisrubrik „Was ist eigentlich?“. Heute soll es um das weite Feld der Area Control Spiele gehen. Diese Mechanik ist im Grunde schon ziemlich alt im Bereich der Brettspiele, denn wenn man streng ist, muss man eigentlich das schon aus dem vierten Jahrhundert vor Christus entstandende und heute als Go bezeichnete Spiel als erstes seiner Art bezeichen. Allerdings bekam die Mechanik der Area Control Mitte der 90er Jahre nocheinmal einen ganz entscheidenden Impuls, der diese Spielmechanik zu neuen Ufern führte.

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Klassiker – El Grande

In meiner kleinen Klassikerrubrik soll es heute um eines der einflussreichsten Spiele in der Spielelandschaft gehen, dass aus Deutschland stammt und einen spanischen Titel trägt: El Grande. Das Spiel wurde im Jahr 1995, ein Jahr nachdem Catan erschien, veröffentlicht und hat wahrscheinlich einen fast genauso großen Einfluß auf die Brettspielszene und verstärkt den German Boardgame Boom, der zu dieser Zeit die Welt der Spiele aufwühlte. Aber warum war das Spiel von Wolfgang Kramer und Richard Ulrich ein so großer Wurf und ist auch heute noch eines der besten Spiele weltweit, wo selbst Klaus Teubers Catan inzwischen langsam verblasst? In meinen Augen ist es ganz einfach, denn El Grande ist nahezu zeitlos und im Prinzip ist es ein abstraktes Spiel, dessen Thema relativ egal ist. Aus heutiger Sicht ist El Grande nichtmal mehr ein schönes Spiel, war es nie, weswegen sich so viele Spieler selber Bretter herstellen, die das Spiel ansehnlicher machen.

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Roam

Roam – Verloren in Arzium / Foto: Spieltroll

Für mich fast völlig aus dem Nichts kam vor der Messe in Essen dieses Jahr ein neues Ryan Laukat-Spiel um die Ecke gebogen. Seit Jahren bin ich von seinen Illustrationen sehr fasziniert, ohne das ich eines seiner bisherigen Spiele ausprobiert hätte. Leider, muss ich dazu sagen, denn ich würde mir sehr gerne mal ein Nah und Fern anschauen. Ich weiss nur soviel, dass die Welt, in der sich seine Spiele abspielen, Arzium heisst und er sie, genau wie alle Charaktere und den Hintergrund in seinen Spielen selbst erfunden hat. Arzium spielt auch in Roam eine Rolle, wenn man sich den Untertitel anschaut. Bei Roam handelt es sich allerdings um ein Spiel in einer kleinen Schachtel, was eher ungewöhnlich ist und deshalb musste ich hier tatsächlich total blind zugreifen, ohne vorher auch nur irgendwas über das Spiel zu wissen. Aber wenn ich enttäuscht würde, so dachte ich mir, dann kann ich mich immer noch an seinen schönen, märchenhaften Illustrationen erfreuen.

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