Sattgrün – Zimmerpflanzen oder Pflanzenzimmer?

Sattgrün

Das ist tatsächlich eine gute Frage, wenn ich mir das Spielmaterial und das Spielprinzip von Sattgrün vor Augen halte, denn hier beschäftigen wir uns in de Tat mit beidem. Aber fangen wir erstmal vorne an. Sattgrün ist soetwas wie der dritte Titel einer Legespielreihe von Flatout Games und deren Autoren. Der erste Teil ist das von Kevin Russ erfundene Calico, indem wir einen Quilt herstellen und damit versuchen Katzen anzulocken. Klingt seltsam, aber genau das tun wir in dem Spiel und es ist ein wirklich sehr gelungens und sehr gemeines, sich immer schwieriger gestaltendes Legespiel, welches hierzulande bei Ravensburger erschien und es definitiv in sich hat. Teil zwei ist sozusagen Cascadia gewessen, welches weltweit Preise abgeräumt hat und auch den Preis für das Spiel des Jahres 2022 gewinnen konnte. Hier legen wir Landschaften aus und müssen Tiere nach vorgegebenen Mustern auf die Landschaften legen, so dass sich ein zweilagiges Legepuzzle entwickelt. In Sattgrün, dem dritten Teil, an dem ebenfalls wieder Kevin Russ mitgearbeitet hat, richten wir unsere Wohnung mit Zimmerplanzen und Interieur ein und versuchen die Pflanzen möglichst gut gedeihen zu lassen. Klingt doch auch ganz gut…

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Drei Schwestern – Würfel im Garten

Drei Schwestern

Ben Pinchback und Matt Riddle, die Meister der komplexen Roll & Writes sind wieder zurück und nehmen uns diesmal mit in den Garten, um uns eine historische Ackerbaumethode näherzubringen. Insofern war dieses Spiel für mich äußerst leerreich, denn mir war die Ackerbaumethode der „Drei Schwestern“ bisher nicht bekannt. Das Cover stellt dabei die drei Bestandteile dar: Mais, Bohnen und Kürbisse sind die drei Schwestern, die in einer Synergie bei dieser Methode voneinander profitieren. Der Mais wird zuerst gepflanzt und liefert den Bohnen so eine Rankhilfe. Die Bohnen liefern Stickstoff in die Erde und der Kürbis verdeckt große Teile des Bodens um die Pflanzen, so dass keine Schädlinge und Unkraut an die Pflanzen herankommen. Außerdem sorgen die großen Kürbisblätter für ein feuchtes Bodenklima. Darüberhinaus sind die Nährstoffe der Pflanzen für den Menschen ideal abgestimmt. Eine alte indigene Methode aus Amerika, die von den beiden Autoren hier in ihr neues Roll & Write eingearbeitet wurde, indem die Spieler*innen sich mit ihrem Garten und dem Zusammenspiel dieser drei Pflanzen auseinandersetzen müssen.

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Fika – Kaffeepause mit Köpfchen

Fika

Der etwas seltsam anmutende Name von Fika bezeichnet im schwedischen eine gesellige Kaffeepause, zu der auch immer ein Stück Gebäck gehört. Dabei wird das Wort sowohl als Verb als auch als Substantiv gebraucht. Board Game Circus brachte nun unlängst ein Spiel für zwei Spieler*innen unter diesem Namen heraus. Der Untertitel „Kaffeepause mit Köpfchen“ ist dabei schon ziemlich treffend gewählt, denn thematisch geht es genau um Kaffee und Kuchen und eine Hirnzwirbelaufgabe, die zunächst recht harmlos wirkt. Auf den zweiten Blick gibt es aber tatsächlich eine ganze Menge abzuwägen, um die möglichst besten Karten in der Auslage liegen zu haben. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Fika schon als Microspiel bezeichnen sollte, aber feststeht, dass es aus nicht mehr als 18 Karten und etwas Beiwerk besteht. Genau die richtige Größe und Spieldauer, um während Fika eine Partie zu spielen.

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Mehr heimliche Helden – Brettspiel Illustratoren Teil 2

Lange angekündigt und nie dazugekommen es zu veröffentlichen, lag der zweite Teil zu meinem Artikel über Brettspiel-Illustratoren, die mir persönlich besonders gut gefallen, in der Schublade. Nun ist die Zeit aber gekommen, denn über Weihnachten gab es einige persönliche Terminverschiebungen, so dass ich ein wenig Extrazeit hatte mir nochmal Gedanken über den Beitrag zu machen. Im Juni 2019 ging der erste Teil hier online und seitdem ist eine Menge passiert. Damit meine ich nicht nur in der großen, weiten Welt, sondern auch in der vergleichsweise kleinen Brettspielwelt. Damals habe ich den Beitrag geschrieben, weil ich fand, dass die Illustratoren zu wenig Würdigung erfahren, für mich aber immer auch ein wichtiger Teil des Gesamteindrucks sind. Seinerzeit war Carpe Diem ein Aufreger in der Szene, da Alea und Ravensburger so wenig Wert auf das Material, die Optik und letztendlich auch auf die Qualität ihres Spiels gelegt haben, dass überall Kopfschütteln für das an sich tolle Spiel von Stefan Feld aufkam. Natürlich bewies Kickstarter auch, dass es deutlich anders ging und Flügelschlag, gegen das Carpe Diem zum Kennerspiel des Jahres nominiert wurde, zeigte ganz deutlich, dass es auch anders geht.

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Kräutergarten – Ein schmackhaftes Spiel?

Kräutergarten

Ja, ich weiss, Kräutergarten ist nicht mehr das neueste Spiel, aber wir haben es jetzt erst entdeckt. 2017 kam Herbaceous, so der englische Originaltitel, auf den Markt und erst 2020 kam eine deutsche Version dieses Set-Collection-Füllers heraus. Quality Beast nahm sich dieses kleinen Kartenspiels an. Beth Sobel ist für das bezaubernde Artwork verantwortlich welches ich hübsch aber durchaus reduziert finde. Es hat, so glaube ich, keine besonders große Verbreitung gefunden, zumindest lief es mir bisher nicht oft über den Weg. Auf boardgamegeek.com, war es zumindest im Jahr 2017 für das beste Kartenspiel nominiert. Nachdem ich es einige Partien gespielt habe, weiss ich auch warum.

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Cascadia – Im Herzen der Natur

Cascadia

Ich habe ja in dem ein oder anderen Monatsbericht schon davon geschrieben, wie fantastisch Cascadia bei uns ankam. Folgerichtig kommt hier nun die Review zum Spiel und schon von vornherein prangt auf der Schachtelabbildung mein Orden für die ganz fantastischen Spiele, die es da draußen so gibt und die sich für euch meiner Meinung nach lohnen werden, wenn ihr sie ausprobiert und einen ähnlichen Geschmack besitzt, was Spiele angeht. Bei Cascadia gehe ich sogar soweit zu sagen, dass wir hier wohl einen der heißesten Anwärter auf einen Nominierten zum Spiel des Jahres vorliegen haben. Über Cascadia geistern bestimmt schon superviele Reviews und Rezensionen in der Welt herum, denn die englische Version geistert nun schon eine ganze Weile herum und so ziemlich jede*r dürfte sich über die Vergleiche zwischen Cascadia und Calico abgearbeitet haben. In meinem Fazit werde ich auch kurz darauf eingehen, aber außer das beide Spiele von Beth Sobel illustriert, von Flatout Games stammen und beide mit einem C beginnen, haben sie gar nicht mal soviel gemeinsam. Eigentlich sind sie sogar zwei ziemlich verschiedene Spiele. Egal. Hereinspaziert Freunde des gepflegten Legespiels. Hier kommt ihr voll auf eure Kosten!

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SPIEL’21 – Vorschau auf die Veröffentlichungen

Ich lasse dieses Jahr aus gesundheitlicher Vorsicht die SPIEL nochmal aus und hoffe im nächsten Jahr wieder hingehen zu können. Dennoch interessiere ich mich natürlich für sämtliche neuen Veröffentlichungen, die, so muss man es ja in diesem Jahr schon sehen, rund um die Spiel herauskommen werden. Nicht alle Spiele werden rechtzeitig da sein und einige sind bereits schon veröffentlicht worden. Das ganze scheint durch die internationalen Lieferengpässe ein wenig entzerrter zu sein, als in den Jahren davor. So haben diejenigen, die sich auf der SPIEL umschauen werden wahrscheinlich mehr Zeit für weniger Veröffentlichungen. Als ich mich wie immer vorher umgeschaut habe sind mir einige wenige Spiele aufgefallen, auf die ich und wie mir scheint auch noch viele andere einen Fokus gesetzt haben. Bei vielen weiteren Veröffentlichungen, die schon lange angekündigt sind, weiß man immer noch nicht, wann sie genau erscheinen werden. Hier mal ein paar Spiele und Erweiterungen auf die ich mich in diesem Jahr noch sehr freue.

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Flügelschlag – Ozeanien-Erweiterung

Flügelschlag – Ozeanien-Erweiterung

Flügelschlag bleibt ein Dauerbrenner. Das ist bei mir nicht anders, wie bei vielen anderen Spielern da draußen. Flügelschlag ist für Stonemaier- Games und Feuerland ein riesiger Hit und verkauft sich wie geschnitten Brot. Jamey Stegmaier, seines Zeichens Chef von Stonemaier Games, hat bereits auf der Internetseite des Unternehmens bekannt gegeben, dass wohl nach und nach Erweiterungen für alle Erdteile herauskommen werden, so dass man den Pool an Vogelkarten immer größer gestalten kann. Ein erster Schritt wurde bereits mit der Europa-Erweiterung gemacht und schon recht schnell eine neue Erweiterung mit Ozeanien angekündigt. Nun ist diese bereits ein halbes Jahr auf dem Markt und ich habe sie mir sofort bei Erscheinen zugelegt. Ich bin ein großer Fan von Flügelschlag und im Gegensatz zur Europa-Erweiterung habe ich ein wenig gebraucht, um mit Flügelschlags zweiter Erweiterung warm zu werden. Woran das liegt verrate ich euch gern.

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Calico

Calico

Im Vorfeld zur deutschen Veröffentlichung konnte man schon viele erstaunte Stimmen aus dem Ausland zu diesem Spiel vernehmen. Im letzten Jahr galt es für viele da draußen in der weiten Welt als ein absoluter Überraschungshit. Ravensburger schnappte sich das Spiel von Kevin Russ, einem weitestgehend unbekannten Autoren und brachte es nach Deutschland. Die Kommentare, die man am meisten zu Calico vernehmen konnte beschäftigten sich mit dem zuckersüßen, niedlichen Cover des Spiels und dem knallharten Legespiel, dass die Gehirnwindungen zum Glühen bringen sollte, wenn man es ersteinmal ausprobiert. Ich hielt das bis vor Kurzem für wirklich übertrieben, aber nachdem ich mich selbst davon überzeugen konnte, wie sich Calico wirklich spielt, muss ich sagen, die Stimmen haben alle Recht. Lasst euch von dem Cover nicht täuschen oder einlullen, dass Spiel wird mit jedem platzierten Stück Stoff ein wenig herausfordernder.

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Circle the Wagons

Circle the Wagons

Vor kurzem habe ich das Micro-Game Sprawlopolis von Quined Games vorgestellt und auch ziemlich abgefeiert. Eines der besten Solospiele, die der Markt zu bieten hat. Heute soll es um das zweite Spiel aus der kleinen Reihe von Quined gehen. Circle the Wagons ist der Name dieses ebenfalls nur 18 Karten umfassenden Spiels. Doch wo Sprawlopolis nur angeblich mit mehr Leuten spielbar war, aber eigentlich nicht ist (oder besser nicht gut ist), da ist Circle the Wagons ein Spiel für zwei Spieler. Und diesmal auch tatsächlich nur für zwei Spieler, kein Solomodus, keine Teams, simples eins gegen eins. Simpel ist dabei auch wörtlich zu nehmen, das Spielprinzip versteht wieder einmal jeder, aber dabei gut abzuschneiden und sich gegen seinen Gegenspieler durchzusetzen ist die hohe Kunst.

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