Ein Blick in die Glaskugel

Wie in den vergangenen drei Jahren möchte ich auch in diesem Jahr Orakel spielen und ein paar Tipps für die diesjährige Verleihung bzw. Nominierung abgeben. Vielleicht bin ich sogar schon ein bißchen spät, aber hier ist mein Senf zum diesjährigen wichtigsten Spielpreis. Wenn ich mir die letzten Jahre so anschaue hatte ich eigentlich ein ganz gutes Händchen, wenn ich mal die Irritationen wegen so mancher Einordnung in die Kategorien außenvorlasse. Natürlich lasse ich die Kinderspielkategorie komplett links liegen. Dafür habe ich einfach viel zu wenig Ahnung von den Kinderspielen eines Jahrgangs. Die Pandemie dürfte in diesem Jahr nicht mehr für so riesige Probleme gesorgt haben auch wenn es vielleicht einige Nachzügler aus dem letzten Jahr geben könnte, die pandemiebedingt im letzten Jahr nicht berücksichtigt wurden. Die Jury hatte das in den letzten Jahren zumindest so kommuniziert. Warten wir es ab, die Jury ist ja immer für die ein oder andere Überraschung gut.

Cascadia

Beim roten Pöppel tue ich mich immer ein bißchen schwerer, wenn es nicht ganz so eindeutig ist wie im letzten Jahr. MicroMacro: Crime City und auch Die Abenteuer des Robin Hood waren so eindeutig für mich gesetzt, dass ich dort mal keine Probleme hatte, aber in 2020 sah das in dieser Kategorie schon anders aus. Gewonnen hat damals Pictures, dass ich zwar auf der Rechnung hatte, aber nicht als Gewinner sah. In diesem Jahr ist es aus meiner Sicht auch nicht so hundertprozentig klar. Ich habe zwar auch ein paar Favoriten, aber sicher bin ich mir nicht. Mein Topfavorit und als gesetzt sehe ich tatsächlich Cascadia an. An dem Spiel von KOSMOS führt für mich in diesem Jahr kein Weg dran vorbei, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob das die Jury genauso sieht. Auf jeden Fall nominiert in der roten Kategorie gehört meiner Meinung nach auch das fantastische 7 Wonders: Architects, das aber einen Preisträger aus der Vergangenheit in anderer Form verwertet. Tolles Spiel das aus meiner Sicht auch absolut preiswürdig wäre, aber die Vergangenheit hat gezeigt, das die Jury sich mit Auszeichnungen und sogar Nominierungen in so einem Fall schwer tut. Aber eine Nennung auf der Empfehlungsliste müsste dennoch drin sein. Als dritten Nominierten sehe ich So Kleever!, weil es eben genau die Sorte Spiel ist, die seit Jahren den Geschmack der Jury trifft und dem Sinn und Zweck dieses Preises entspricht. Wenn ich mich also auf drei Nominierte festlegen müsste, wären es Cascadia, 7 Wonders Architects und So Kleever!.

Das ebenfalls tolle Canvas könnte aber genauso eine Rolle spielen, wie auch Top Ten und Savannah Park von den beiden Altmeistern. Ich persönlich fände auch Baumkronen natürlich preisverdächtig, räume ihm aber nur Außenseiterchancen ein. Dieser Tage wird auch Framework des öfteren genannt, aber das kann ich mir bei aller Liebe einfach nicht vorstellen.

Living Forest

Natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder ein Spiel bei dem ich mir nicht sicher bin, bei welchem Preis es genannt werden könnte. Ich spreche vom, von mir erst kürzlich rezensierten, Living Forest, welches mal wieder zwischen den Welten wabert. Ich persönlich würde es nicht als Kennerspiel ansehen und es eher dem roten Pöppel zuordnen, aber in diesem Familienspiel ist trotzdem eine ganze Menge los weswegen ich denke das die Jury es eher zum Kennerspiel erklären könnte. Lving Forest könnte ich mir auf jeden Fall als einen Nominierten vorstellen und lasse das Spiel aufgrund dessen ich tatsächlich überhaupt nicht weiß, wo es eingeordnet wird mal als Extratipp nebenherlaufen. Aber ich tendiere eher zum Kennerspiel.

Witchstone

So finde ich den fließenden Übergang zum Kennerspielpreis und räume hier Reiner Knizia in diesem Jahr einige Chancen ein, denn ich finde sowohl Mille Fiori als auch Witchstone haben das Potenzial hier Erwähnung zu finden. Mille Fiori hat natürlich das Manko, dass es nicht mit jeder Spielerzahl gleich gut funktioniert, von daher würde ich Witchstone etwas weiter vorne sehen und das Spiel nominieren. Dune Imperium sollte eigentlich auch nominiert werden, wobei das Spiel vielleicht ein wenig zu kriegerisch daherkommt für eine Nominierung, aber ich denke eine Empfehlung ist drin. In letzter Zeit höre ich des öfteren auch den Namen Auf der Suche nach Planet X, welches bestimmt Chancen hätte, aber meiner Meinung nach zu spät für dieses Jahr kommt. Die deutsche Veröffentlichung vom Schwerkraft-Verlag liegt erst zwei Wochen zurück.

Weitere aussichtsreiche Kandidaten könnten in meinen Augen noch das Zweipersonenspiel Jekyl vs Hyde, sowie das absolut geniale Furnace sein, welches ich ganz weit vorne sehen würde. Irgendwie kann ich mir aber nicht vorstellen das es berücksichtigt wird. The Loop vielleicht noch, welches ich leider immer noch nicht spielen konnte. Arche Nova dürfte wohl auf der Empfehlungsliste landen, ist für Höheres aber einfach zu komplex, als das es in die Kategorie passen würde. Ansonsten fällt mir nicht so wahnsinnig viel ein in diesem Jahr.

Um meine Tipps also nochmal zusammenzufassen Cascadia, 7 Wonders Architects und So Kleever! für das Spiel des Jahres. Witchstone, Furnace und Dune Imperium für das Kennerspiel und Living Forest als Wildcard für entweder die eine oder die andere Kategorie, denn ich bin schon davon überzeugt das es für einen der Preise nominiert wird. Entgegen meiner sonstigen Handlungsweise schummel ich hier einfach mal. Aber wie immer ist das alles nur Kaffeesatzleserei und wir warten ab bis zum 23. Mai, bis die Jury die Nominierungs- und Empfehlungsliste bekanntgibt.

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