Splendor Duel – Brauche ich das wirklich?

Splendor Duel

Häh…! Warum? So oder so ähnlich war meine erste Reaktion, nachdem ich davon gehört hatte, das Splendor eine Version für zwei Spieler*innen bekommen sollte. Zunächst wollte ich das nicht verstehen, denn wer Splendor kennt und es schon mal gespielt hat, weiss, das Splendor auch zu zweit hervorragend funktioniert. Splendor an sich funktioniert super mit jeder Spieler*innenanzahl. Das Thema galt zwar schon immer als eigentlich nicht vorhanden und es konnte ihm vorgeworfen werden, dass es ein wenig seelenlos wirkt, aber rein spielerisch erfreute es sich auch bei nur zwei Spielenden einer hohen Beliebtheit. Das war nicht nur bei uns zu hause so. Als ich dann aber hörte, das Bruno Cathala mit an Bord war, wurde ich neugierig, denn wenn der was kann, dann sind das Spiele für Zwei. Natürlich kann der noch viel mehr, aber dafür hat er einfach ein Händchen. So wartete ich ab und hatte es schon fast vergessen, bis es dann kürzlich erschien und das Erstaunen überall zu hören war. Meine Frau und ich spielen hauptsächlich zu zweit, also mussten wir uns auch Splendor Duel anschauen.

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Fasanerie – Von Fürzen, Fallen und feschem Federvieh

Fasanerie

Die neuesten Veröffentlichungen von Friedemann Friese haben mich in den letzten Jahren eigentlich immer seltener interessiert. In diesem Jahr war das mit den beiden Veröffentlichungen Findorff und Fasanerie deutlich anders. Das eine zwar nur, weil ich dort mal gelebt habe, aber Fasanerie fand ich im Vorfeld tatsächlich interessant, weil es versprach ein simples, aber effektives Kartenspiel für Zwischendurch zu sein. Zweifelhaften „Ruhm“ konnte es vorab auch durch The Dice Tower erwerben, wo es eines der Spiele war, die zur Wahl zum schlechtesten Coverartwork stand. Zugegeben, der Vogel ist nicht günstig getroffen, aber so schlimm ist es nun auch nicht. Das sagt natürlich auch nichts über die Qualitäten des Spiels aus. Eine Besonderheit sei noch vorneweg erwähnt. Fasanerie ist ein Spiel für zwei bis sechs Spieler*innen. Eine kleine Schachtel stellt aber nur ein Spiel für zwei dar. Es werden also bis zu drei Spiele benötigt, um es mit mehr Personen zu spielen.

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Sobek – Das Duell

Sobek – Das Duell

Sobek – Das Duell ist kein unbedingt neues Spiel, denn es basiert auf dem Kartenspiel Sobek von Bruno Cathala aus dem Jahr 2010. Bislang war mir das aber nicht geläufig, weswegen mich die Duellvariante für zwei Spieler*innen umso mehr überraschte. Für mich kam sie aus dem Nichts und tauchte plötzlich bei Pegasus im Programm auf. Cathala tat sich hier mit Sébastien Pauchon zusammen, oder sagen wir vielmehr schon vor Jahren, als sie das ursprüngliche Sobek in einer neuen Variante als Oliver Twist veröffentlichen konnten. Pauchon sollte euch als Autor von Jaipur ein Begriff sein, denn dieses gehört auch heute noch (es erschien 2009) zu den besten Spielen für zwei Spieler*innen, die ich kenne. Der Mann ist also durchaus fähig gute Spiele für zwei zu erfinden und über die Fähigkeiten von Cathala brauche ich wohl kaum sprechen, denn seine spielerische Vita spricht für sich selbst. Sobek: Das Duell hat Ähnlichkeiten zu den genannten Spielen, ist aber doch so eigenständig, dass ich es nicht nur als eine Variante bezeichnen würde. Spiele für zwei erwecken natürlich immer meine Aufmerksamkeit und so war es auch hier.

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Baumkronen – Unter den Wipfeln des Regenwalds

Baumkronen

Baumkronen heisst der neueste Titel aus der schon fast als episch zu bezeichnenden Spiele-für-Zwei-Serie des KOSMOS-Verlags. Immer wieder haben die Redakteure den richtigen Riecher und veröffentlichen hier echte Klassiker des Zweipersonenspiels. Natürlich treffen sie nciht immer ins Schwarze aber inzwischen sind sie ehr auf Klasse als auf Masse aus. Baumkronen steht ganz in dieser Tradition und kam für mich nicht überraschend, denn vor einigen Monaten war das Spiel auf Boardgamegeek unter dem englischen Titel Canopy sehr angesagt und der Veröffentlichung wurde entgegengefiebert. Das KOSMOS sich den Titel dann aber für die deutsche Veröffentlichung gesichtert hat, war mir irgendwie durchgegangen. Um so überraschter war ich dann bei der Ankündigung und wie ihr bereits auf dem Cover sehen könnt gefiel mir das Spiel anscheinend recht gut. Warum das so ist möchte ich euch gerne verraten…

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Great Plains

Great Plains

Die Lookout-Zweispieler-Serie geht in die nächste Runde und inzwischen kaufe ich sie eigentlich fast blind und entscheide später mich eventuell wieder zu trennen. Trevor Benjamin und Brett J. Gilbert als Namen versprechen mir hier als Autoren bei Great Plains auch eine gewisse Qualität. Der Name und das Aussehen des Spiels deuten auf ein indianisches Thema hin, denn mit den Great Plains sind die Regionen des mittleren Westens der USA, östlich der Rocky Mountains, gemeint, die aus den großen Prärie- und Steppengebieten bestehen, in denen früher die Ureinwohner Amerikas auf Bisonjagd gingen. ansonsten wusste ich im Vorfeld rein gar nichts über das Spiel und war auch überrascht von dem Gewicht des Spiels als ich es in die Finger bekam. Es wiegt fast nichts. Also auch spielerisch ein Leichtgewicht?

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Einspruch! – Duell der Anwälte

Einspruch! – Duell der Anwälte

Ich mag Spiele mit besonderen Themen. Spiele die nicht immer die ausgetretenen Pfade des mittelalterlichen Handels oder der Kolonialisierung einer einsamen Insel folgen. Themen die nicht auf Bäumen wachsen sind eher selten geworden. Warum gibt es kaum Spiele, die sich mit der Juristerei auseinandersetzen? Wahrscheinlich weil sie langweilig wären! Denn eigentlich ist das ziemlich langweiliger Stoff, es sei denn man bereitet ihn hollywoodmäßig auf und inszeniert einen filmreifen Schlagabtausch zwischen der Anklage und der Verteidigung. Das klingt eher nach etwas, dass Spaß machen könnte oder? Dann solltet ihr euch mal etwas näher mit Einspruch! – Duell der Anwälte aus dem Hause Giant Roc beschäftigen, denn genau dieses Tauziehen wird hier thematisiert. Einspruch ist ein Spiel für nur zwei Spieler*innen und widmet sich der Thematik mit einem interessanten Kartenspiel.

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Romeo & Julia – Geheime Treffen in Verona

Romeo & Julia

Ich habe lange überlegt, wie ich diesen Text beginnen möchte, doch ist mir nichts besseres eingefallen als Shakespeare selbst durch seinen Übersetzer hier die Einführung sprechen zu lassen. Klingt zwar für die heutigen Ohren ein wenig altertümlich, aber lest selbst:

Zwei Häuser in Verona´s stolzen Mauern,
Wohin wir unsre Scene heut verlegen,
Gleich edel beide, ließen Fehde dauern,
Verfolgen sich auf´s neu´mit blut´gen Degen.
Ein Liebespaar, entsprossen ihrem Schooße,
Muß, auserwählt zum unheilvollsten Loose,
Der Eltern Streit in eigner Gruft begraben.
Das Schicksal dieser thränenreichen Liebe,
Der Eltern Haß, bis seine wilden Tribe
Im Tod der Kinder ihren Tod gefunden,
Erfüllt nun diese Bühne auf zwei Stunden:
Vernehmt´s geduldig, und was nicht gefiele,
Verbessern wir vielleicht mit unsrem Spiele.

Shakespeare, Romeo und Julia, Prolog

Huch! und Sylex lassen uns in diesem Spiel das Theaterstück in einer optisch eindrucksvollen Variante erleben und erspielen. Aber keine Angst, alle Texte sind ansonsten ganz modern und das Spiel für zwei ist vielleicht nicht ganz das, was man erwarten könnte.

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Top 20 Spiele für Zwei

Es ist schon etwas länger her, dass ich zwei Toplisten veröffentlicht habe, die sich mit dem Thema des Spielens zu zweit beschäftigt haben. Eine Liste mit den meiner Meinung nach zehn besten 2-Personenspielen und eine mit den meiner Meinung nach zehn besten Spielen zu zweit, also auch durchaus Spiele, die man mit mehreren Leuten spielen kann, die aber sehr gut, oder vielleicht sogar am besten zu zweit funktionieren. Das sind nämlich schon zwei unterschiedliche Dinge. Das ist wie erwähnt schon eine Weile her, weshalb ich mir gedacht habe das Ganze mal wieder zu erneuern. Man lernt ja über die Jahre sehr viel Neues kennen, dass durchaus Chancen hat in einer solchen Liste aufgenommen zu werden. Dieses mal möchte ich die beiden Listen zusammenfassen und mache deshalb eine Top 20 daraus. Außerdem habe ich mich entschlossen, zwei Spiele, die ansonsten unter Garantie darin auftauchen würden, außen vor zu lassen. Dabei handelt es sich um Magic – The Gathering und Blood Bowl. Wer meinen Blog schon etwas länger verfolgt, weiß dass ich große Sympathien für beide Spiele hege, weil ich beide sehr lange und sehr intensiv betrieben habe. Allerdings sind beide Spiele eher etwas Abseits der sonstigen Brett- und Kartenspiele zu sehen, weswegen ich sie hier nicht mitaufnehmen möchte. Ansonsten gilt hier nur die Regel, dass das Spiel für zwei Spieler gut sein muss, egal ob reines 2-Personenspiel oder nicht.

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Klassiker – Mr. Jack

Mr. Jack

Eigentlich wollte ich ein normales Review zu Mr. Jack schreiben, aber dann fiel mir irgendwie während des Schreibens auf, dass dieses Spiel eigentlich alle Kriterien, die ich mir selber für meine Klassiker-Kategorie gesetzt habe, erfüllt. Es ist bereits seit einigen Jahren auf dem Markt und ist einer breiten Spielerschaft bekannt. Dazu ist es auch noch preisgekrönt und ist heute genausogut spielbar wie früher. In diesem Jahr wird das Spiel von Bruno Cathala und Ludovic Maublanc bereits 15 Jahre alt und befindet sich nach wie vor im Programm vom Schweizer Hurrican Games Verlag. Wer ein spannendes Katz- und Mausspiel zwischen Jack the Ripper und den bekannten Persönlichkeiten aus dem viktorianischen London erleben möchte, die im Stadtteil Whitechapel aufeinandertreffen ist in diesem reinen 2-Personenspiel genau richtig. Der Grund warum ich es eigentlich als normales Review schreiben wollte, ist der, dass ich außer über das Spiel selbst gar nicht soviele Fakten über das Spiel kenne. Ich probiere es aber trotzdem mal mit dem Klassiker Review.

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Glasgow

Glasgow

Ich habe festgestellt, als ich mich mit diesem kleinen neuen 2-Personenspiel von Lookout-Games beschäftigt habe, dass ich über Glasgow eigentlich gar nicht soviel wusste. Ich denke, das viele noch wissen, dass Glasgow eine, wenn nicht sogar die, Arbeiterstadt in Schottland ist. Aber, wenn es um Größe und Lage, sowie Bedeutung für das britische Empire geht, hört es bei mir schon auf. Glasgow ist die größte Stadt Schottlands und damit nach London und Birmingham die drittgrößte Stadt des Vereinten Königreichs. Sie liegt mitten im Empire am Fluß Clyde und deshalb von zentraler Bedeutung für den Handel im Land. Außerdem sehr Reich an Rohstoffen in der näheren Umgebung. Kein Wunder also, dass in dieser Stadt irgendwann nicht nur Arbeit, sondern auch Wohlstand und Reichtum Einzug hielt. Glasgow gilt noch heute als eine Stadt mit enormer Lebensqualität. Um Glasgow am Fluß Clyde geht es in diesem kleinen Städtebauspiel des neuen Autors Mandela Fernandez-Grandon, der seiner Heimatstadt ein Spiel gewidmet hat. Ein Plättchenlegespiel mit Rondellmechanik, dass zu einem Tauziehen um die besten Gebäude wird.

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