Im Oktober des letzten Jahres sind meine Frau und ich erneut Katzeneltern geworden. Unsere Familienkatze Mim hat uns im letzten Jahr nach über sechzehn Jahren verlassen und sie hat tatsächlich einige Ähnlichkeit mit der Katze auf dem Cover von maunz. Die beiden neuen Katzen haben sich inzwischen gut eingelebt und sind ganz schöne Rabauken. Sie sind auch wirklich schlau, aber ich arbeite noch daran ihnen maunz. beizubringen. Dieses kleine, zuckersüße, wenn auch knallharte, abstrakte Spiel kriegen sie dennoch nicht hin. Sie sitzen lieber in der Schachtel oder beginnen sie zu zerfetzen. Meine Frau als Katzenfan war im Vorfeld bereits Feuer und Flamme für dieses Spiel. Der einzige Nachteil für sie war tatsächlich das es sich um ein abstraktes Strategiespiel handelt und sie diese seltener gegen mich gewinnt als all die anderen Spiele in denen sie mich regelmäßig abkocht. Soll heißen, maunz. ist Katzenschach und von daher wahrscheinlich nicht für jeden etwas.
„maunz. – Catfight auf dem Polsterbett“ weiterlesenProjekt: Die perfekte Sammlung – 2015
Zeit für die nächste Ausgabe des Sammlungsprojekts. Angekommen im Jahr 2015 wächst und gedeiht die Sammlung im Kallax-Regal. Nachdem 2014 mit nur Krachern aufwartete, könnt ihr euch auf meine Auswahl für 2015 freuen. Diesmal sind es nicht unbedingt die Spiele auf die ihr als erstes kommen würdet, wenn ihr an diesen Jahrgang denkt. Eine gute Grundlage, um für Diskussionen zu sorgen. Mal schauen wie ihr das so seht. Aktuell sind zwölf Spiele aus diesem Jahrgang bei Boardgamegeek.com in den Top 100 Spielen gelistet und soviel sei schonmal verraten, in meinen fünf Spielen kommt nur eines davon vor. Neugierig? Dann werde ich mal sofort mit dem Vorgeplänkel beginnen.
„Projekt: Die perfekte Sammlung – 2015“ weiterlesenTrekking: Reise durch die Zeit
Die Trekking-Reihe von Charlie Bink hat inzwischen schon einige Jahre auf dem Buckel und dürfte nur Insidern bekannt sein. Nun hat sich die Serie, die 2014 mit Trekking the National Parks begann und über eine zweite Edition sowie Trekking The World emanzipierte und stetig weiterentwickelte, ihren derzeitigen Höhepunkt mit Trekking: Reise durch die Zeit erreicht. Während die frühen Werke nur in englischer Sprache erschienen, sieht das derzeit mit Reise durch die Zeit ganz anders aus. Diverse Verlage wurden gefunden, um das Spiel in weiteren Teilen der Welt bekannt zu machen. Die Evolution dieser Spieleserie ist sehr interessant, weil sehr gut beobachtet werden kann, wie sich das Spiel von der ursprünglichen Idee, dem Material und der Optik hin zu dem bewegt hat, was uns heute auch auf Deutsch vorliegt. Trekking: Reise durch die Zeit ist ein sehr zugängliches und einfach zu spielendes Familienspiel. Eines das wir Gamer wohl als Gateway-Game bezeichnen würden. Also eines, das als Toröffner zur Welt der Brettspiele dienen könnte, wenn die geneigten Spieler*innen erstmal merken, zu was moderne Brettspiele heute fähig sind.
„Trekking: Reise durch die Zeit“ weiterlesenVerplant & Zugestellt – Wer lässt Wohn(t)räume wahr werden?
Als ich kurz vor der Messe in Essen auf dieses Spiel gestoßen bin, konnte ich es kaum fassen. Früher war ich in der sehr komfortablen Lage, da ich bei uns das Nesthäkchen war, über die Zimmer meiner Geschwister mit verfügen zu können. Sie waren ausgezogen und das Haus war groß. Ich hatte also viel Platz und so konnte ich mich in zwei Zimmern ausbreiten. Wenn du als Teenager soviel Platz zur Verfügung hast nutzt du ihn auch. Da ich schon immer spiel- und computeraffin war, brauchte ich auch viel Platz für einen Schreibtisch und meine Spiele. Ich stellte die Möbel des öfteren in „meinen“ Zimmern um und plante das auf Karopapier mit den Abmessungen des Raumes. Auch die Möbel wurden vermessen und kleine Pappmarker gebastelt. Dann wurde alles hin- und hergeschoben, bis ein ansprechendes Ergebnis dabei herauskam. Das machte mir irgendwie immer Spaß. Nun hat jemand daraus tatsächlich ein Spiel gemacht und das Ding wurde auf der Messe gleichmal blind gekauft ohne zu wissen wie es tatsächlich funktionierte. Ich bin anscheinend doch nicht allein in „meinem“ Universum.
„Verplant & Zugestellt – Wer lässt Wohn(t)räume wahr werden?“ weiterlesenGelehrte des Südtigris – Aus Zwei und Eins mach Orange
Der zweite Teil der Südtigris Trilogie, die mit den Reisenden des Südtigris ihren Anfang nahm und wohl mit den Erfindern des Südtigris aufhören wird, beschäftigt sich nach der Suche nach Wissen nun mit ihrer Verbreitung. In diesem Teil dreht sich alles um wissenschaftliche Übersetzungen und wie die Spieler*innen daraus für sich Kapital in Form von Punkten schlagen. Denn machen wir uns nichts vor, auch in diesem Eurogame spielt das Thema keine wirkliche Rolle. Wahrscheinlich sogar noch weniger als in anderen Titeln dieser Reihe, denn hier dreht sich eigentlich alles um die Spielmechaniken. Von denen gibt es hier gleich einige, die zusammen ein wirklich verzahntes Werk ergeben. Shem Philips und S. J. Macdonald liefern mit Gelehrte des Südtigris ihr bisher komplexestes Spiel ab und nachdem sie mit Reisende des Südtigris bewiesen haben, dass sie ihr Pulver noch nicht verschossen haben, sollen nun auch die Gelehrten die Fans überzeugen. Ich bin kritischer Fan, denn ich mag ihre Spiele sehr, finde aber bisher nur vier außergewöhnlich gut. Keine schlechte Quote, aber ich nehme es mal vorneweg, Gelehrte des Südtigris gehört nicht dazu.
„Gelehrte des Südtigris – Aus Zwei und Eins mach Orange“ weiterlesenProjekt: Die perfekte Sammlung – 2014
Seit fast einem Jahr baue ich hier nun öffentlich diese Spielesammlung zusammen und freue mich schon auf den Tag, wenn ich anfangen kann die Sammlung allmählig umzubauen, denn eins ist für mich klar: früher war nicht alles besser. Ich mag ja neue Brettspiele sehr, aber übertreiben sollte es auch keiner. Es kommt soviel Zeugs raus, dass das niemals alles jemand spielen kann. Warum solltest du es dann alles besitzen? Eine Sammlung sollte nie zu groß werden, zumindest nicht, wenn du noch vor hast die Spiele zu spielen. Es geht nicht darum keine Neuheiten mehr auszuprobieren, aber in der Vergangenheit sind genügend gute Spiele herausgekommen, die wenn sie dir Spaß gemacht haben durchaus auch gerne wieder auf den Tisch kommen dürfen. Was bringen mir Regale voller Spiele, die ich nie oder nur einmal gespielt habe? Nur die Möglichkeit sie spielen zu können, sollte nicht ausreichen sie aufzubewahren – oder zumindest nicht bei allen. In diesem Jahr geht es um den Jahrgang 2014 und welche fünf Spiele ich in mein Kallax stelle.
„Projekt: Die perfekte Sammlung – 2014“ weiterlesenWas spielst du so? – Januar 2024
Uiuiui, da habe ich es aber zu Beginn des Jahres, oder besser am Ende des letzen Jahres ordentlich mit der Angst zu tun bekommen, als meine Frau eines morgens mit einem teilgelähmten Gesicht aufgewacht ist. Verdacht auf Schlaganfall und erstmal mit Blaulicht ins Krankenhaus. Aber zum Glück gab es Entwarnung. Zumindest war es kein Schlaganfall „nur“ ein entzündeter Gesichtsnerv. Trotzdem war sie lang zu hause und ist immer noch nicht komplett gesesen, was auch durchaus noch ein halbes Jahr dauern kann. Warum ich das erzähle? Gehörte halt zu unserem Januar. Da meine Frau viel zu hause war und sich ordentlich langweilte, hatte sie abends gesteigertes Interesse an Unterhaltung, was wir dazu nutzten einige alte und neue Spiele auf den tisch zu bekommen. Es wurde also recht viel gespielt im Januar und nicht soviel am Blog gewerkelt. Insgesamt hänge ich meinen Reviews noch ordentlich hinterher. Die Liste der Spiele, zu denen ich unbedingt etwas schreiben will ist noch lang, weswegen kaum eine der Neuheiten, die wir in diesem Monat gespielt haben, im Februar schon als Review veröffentlicht werden dürfte. Aber schauen wir mal, was der Monat so hergibt. Ich bin auf jeden Fall noch etwas aus dem Januar schuldig: meine gelogten Spiele von boardgamesgeek.com aus dem Jahr 2023. Diese Statistik teile ich immer mit euch. Ein alter Bekannter, nämlich Bunny Kingdom schob sich in 2023 ziemlich weit nach vorne. Ein Spiel das ich zuvor ziemlich lang nicht mehr gespielt habe. Mein meistgespieltes Spiel 2023 war aber Next Station: London. Über 1000 Partien habe ich letztes Jahr gelogt und das waren weit mehr als in den Jahren zuvor. Aber wie immer finde ich am interessantesten welche (für mich) fünf neuen Spiele ich am meisten gespielt habe. Hier meine Top 5:
Finde ich in diesem Jahr wirklich interessant. Wobei ich glaube ich nicht jede Lorcana-Partie gelogt habe. Hitster haben wir gefühlt einen ganzen Monat lang jeden Tag gespielt und Erde fesselt mich ja wirklich nachhaltig und hat sich auch in meiner Top 100 einen Platz sehr weit oben verdient. Freaky Frogs finde ich auch nicht wirklich überraschend, aber Heiße Hexenkessel durch sein schnelles Spiel hätte ich niemals soweit oben gesehen. Das nur als Nachtrag.
„Was spielst du so? – Januar 2024“ weiterlesenAncient Knowledge – Verfall als Konzept
Mir war nur recht wenig über Ancient Knowledge bekannt, als ich in Essen am Iello-Stand vor der Wand mit Spielen stand und mir das Konzept durchlas. Alles klang allerdings nach einem Spiel das mir gefallen könnte. Kartengetriebenes Spiel, bei dem die Karten auf verschiedenste Weisen genutzt werden. Solistisch zwar, aber mit einem interessanten Verfallsmechanismus, bei dem die Karten auf einer Zeitleiste langsam ihrem Verfall entgegenrutschen. Unsere Aufgabe: das vorhandene Wissen der vergangenen Generationen von diesen Karten zu retten, bevor es durch den Verfall verloren geht. Bei so etwas bin ich gleich dabei, aber es sollte noch einige Zeit ins Land gehen, bis wir es Probespielen konnten. Erst kurz vor dem Jahreswechsel bekam ich die Gelegenheit und das Spiel hinterließ einen bleibenden Eindruck. Es konnte sich direkt in den Top 10 des Jahres platzieren und lässt mich auch momentan noch nicht wieder los. Was ich daran so gut finde und welche Schwächen es hat möchte ich euch heute etwas näher bringen.
„Ancient Knowledge – Verfall als Konzept“ weiterlesenSpieleabend #30 – Spontaner Wirtshausbesuch
Eigentlich wollte ich die 30. Ausgabe zu unserem betrieblichen Spieletag schreiben und davon Berichten, wie sich die Kolleg*innen, die mit Brettspielen mal so gar nichts im Sinn haben so schlagen, aber leider war der Tag dann ein spielerisches Desaster. Anstatt den lieben Kolleg*innen ein paar schöne Spiele zu präsentieren, wurden durch eine Kollegin iniziert nur Partyspiele gespielt und das den ganzen Tag mit sichtlichen Ermüdungserscheinungen bei einigen Leuten, so dass es keinen Sinn mehr machte ihnen auch noch mit den mitgebrachten Gatewayspielen zu kommen. Na ja Schwamm drüber. Eine verpasste Chance. Hier soll es jetzt um einen ganz spontanen Spieleabend in unserer festen Kollegenrunde gehen. Am Freitagnachmittag kurz nach dem Feierabend kam unserer Kollegin auf uns zu und fragte, ob wir morgen Lust zum Spielen hätten. Wir hatten auch nichts spezielles vor, also haben wir uns spontan verabredet. Was schön ist, denn sie hatte zuletzt eine sehr schwere Zeit und keinen Kopf frei zum Spielen und Spaß haben, weswegen hier auch lange kein Beitrag mehr kam.
„Spieleabend #30 – Spontaner Wirtshausbesuch“ weiterlesenPunktestadt – Eine Nummer größer
Vier Jahre, nachdem Punktesalat zu einem großen Hit wurde, erscheint nun der Nachfolger vom selben Autorenteam rund um Flatout Games. Hier geht es nicht um Salat, sondern um Städtebau. Es wird alles eine Nummer größer und umfassender. Das fängt schon bei der Spielschachtel an. Die ist gleichmal etwas größer, muss sie doch neben vielen Karten auch noch ein paar Spielmarken aufnehmen. Dennoch haben wir es hier mit einem spielerisch eher kleinen Spiel zu tun, auch wenn der Platz, den es auf dem Tisch benötigt, schon ausufern kann. Aber ist es auch spielerisch eine Nummer größer? Das muss ich eindeutig mit einem „Ja“ beantworten, obwohl auch Punktestadt ein spielerisches Leichtgewicht bleibt. Deutlich im Familienbereich angesiedelt, verlangt es seinen Spieler*innen dennoch mehr ab als Punktesalat. Es ist vor allem nicht so chaotisch schnell wie der Vorgänger sondern eher planbar. Macht es das besser oder schlechter? Auf jeden Fall macht es das anders.
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